Dakar 2016: Wer besiegt die Minis?

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Wer hat sich anlässlich der Dakar-Rallye nicht schon alles in den letzten 4 Jahren die Zähne ausgebissen an den X-raid-Minis? Reine Werksteams nach klassischem Vorbild gibt es außer Peugeot keine mehr. Toyota, Nissan, Hummer und andere Firmen haben ihre motorsportlichen Avancen ausgelagert und Entwicklung, Aufbau und Service für die Renner an renommeirte Firmen abgegeben. Toyota beispielsweise hat sich mit dem starken Team Toyota Südafrika zusammen getan mit der in Belgien ansässigen Racing-Schmiede von Overdrive, deren Dienste auch andere Toyota-Teams mehr und mehr in Anspruch nehmen. Die sind nämlich richtig gut, nur auf einen Dakar-Sieg warten sie eben noch. Nissan und Hummer verfahren ähnlich. Peugeot hat den Dakar-Faden wieder aufgenommen, musste 2015 in Südamerika viel lernen, zeigte aber enormes Potential mit dem 2008 DKR, der im Herbst noch die harte China- Rallye gewonnen hatte mit Stéphane Peterhansel am Lenkrad. Und es wird zum x-ten Male ein Kampf der Systeme sein: 4- Radantrieb gegen Zweirad-Antrieb (Buggys), Benziner mit 8 Zylindern gegen Diesel mit 6 Zylindern, altgediente Routiniers gegen frische Newcomer. Das im hessischen Trebur ansässige X-raid-Team bietet 2016 gar 12 Minis auf, dabei sind erfahrene Dakarsieger wie Nasser Al Attiyah und Nani Roma ebenso wie der Argentinier Orlando Terranova, Adam Malysz, Van Loon und viele andere, die sich in den letzten beiden Jahren ins Mini-Team begeben haben. Alle schwärmen von der hohen Zuverlässigkeit der relativ kleinen Dieselrenner. CEO Sven Quandt lässt ein wahrlich internationales Team für sich antreten.

Darunter auch (seit Jutta Kleinschmidts X-raid Auftritten auf einem BMW X5 vor vielen Jahren) die erste Frau im Team: Guo Meiling aus China. Sie wird versuchen, sich im Männer-dominierten Fahrgeschäft entsprechend durchzusetzen, obgleich sie international noch kaum bekannt ist. 14 Tage hat sie dann Zeit, zu lernen und ihr Talent zu beweisen. Hauptgegner der Squadra Mini sind natürlich die starken und schnellen Toyota Hilux-Pickups und vor allem die 3 Peugeot 2008 DKR mit dem 11-fachen Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel als Frontman, der nun, wo er auf die 50 zugeht, endlich das Dutzend seiner Dakarsiege voll machen will. Dass er dabei auf seine langjährigen Exkollegen aus dem Mini- Rennstall, Roma, Terranova und Al Attiyah trifft, erhöht den Reiz noch. Insgesamt dürfte es zu einem hochspektakulären Zehnkampf der Elite unter den Besten kommen. Am 2. Januar 2016 geht’s über die Startrampe in Argentinien, 3 Tage wird Bolivien besucht, Peru hat als Mitausrichterland zurück gezogen, da der El Nino- Effekt das Land vor schwere klimatische Probleme stellt.

Text: Frank Nüssel /CineMotBilder: Teams

Scroll to Top