SEMA: Mopar mit Showcars

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Hauseigene Tuner gehören mittlerweile zum Kanon vieler Automobilhersteller: Mercedes-Benz setzt auf seine Hochleistungssparte AMG, bei Audi sorgen die Jungs von Quattro für Tempo und in München zeichnet die M GmbH für Performance-Mobile verantwortlich; aber auch im Nicht-Premiumsegment gibt es zahlreiche Vertreter, wie etwas Opels OPC oder Nismo von Nissan. Eher unbekannt ist in unseren Breiten dagegen Mopar. Die bereits 1937 gegründete Chrysler-Zubehör-Marke erlebte ihr Blüte in den Sechzigern zur Hochzeit der Muscle-Cars – und aus dieser Ära stammt auch der in den USA immer noch bekannte Spruch „Mopar or no car“. Inzwischen zeichnet Mopar für Service und Zubehörteile des gesamten Fiat-Chrysler-Konzerns verantwortlich, und bietet auf über 150 Märkten weltweit mehr als 500.000 Teile an.

Und für Nachschub wird stets gesorgt: Auf der größten Tuning-Messe der Welt, der SEMA Show in Las Vegas, haben die Mopar-Entwickler mit mehreren Studien demonstriert, welche Ideen für Look und Leistung ihnen derzeit in den Köpfen herumschwirren und was bei entsprechender Nachfrage bald seinen Weg von der Messebühne in den Showroom finden könnte. Dass es dabei nicht immer nur um potente Sportwagen und übergroße SUV gehen muss, beweisen zwei Fiat 500X-Umbauten: Der leuchtend blaue Chicane soll italienisches Lebensgefühl versprühen und mit seinen 20-Zöllern eine möglichst gute Figur beim Cruisen durch die City machen, während der weiße Mobe mit schwarzer Haube sich speziell an die Bedürfnisse von Kite-Surfern richtet, die mit ihrer kompletten Ausrüstung, die auf dem Dachträger verstaut werden kann, an den Strand wollen.

Aber natürlich beherrscht Mopar erst recht die klassischen Disziplinen des Tunings. Wie man einen harmlosen Kompakten zum kleinen Macho macht, beweist zum Beispiel das Dodge Dart GLH Concept – wobei GLH für nicht weniger steht als „goes like hell“. Der amerikanische Limousinen-Bruder der Alfa Romeo Giulietta tritt im kleinen Schwarzen mit roten Zierstreifen an, 18-Zoll-Räder, Frontsplitter und Heckdiffusor betonen die Sportlichkeit. Das muss allerdings reichen, um sich zumindest höllenschnell zu fühlen, denn am Motor hat der Haustuner nichts verändert.

Das ist dafür beim Chrysler 300 Super S geschehen, der allerdings deutlich weniger elegant auf der Bühne steht: Tiefer gelegt und mit mattblauer Lackierung – inklusive schwarzen Deko-Teilen – sieht er um einiges böser und prolliger aus. Unter seiner Haube steckt der 5,7-Liter-HEMI, allerdings mit gleich drei Upgrad-Paketen gegenüber der Serienversion – macht in Summe ein Plus von 75 PS auf über 450 Pferdestärken. Damit kommt der „kleine“ Achtzylinder fast an seinen großen 6,4-Liter-Bruder ran, der 477 PS leistet. Möglich machen es unter anderem Modifikationen am Auspuff und Zylinderkopf, an den Ventilen und an der Nockenwelle.

Dieselbe Motor-Ausbaustufe gibt es auch im schwarz-weißen Dodge Charger, der als Deep Stage 3 neben der Leistungssteigerung mit 22-Zoll-Rädern auftritt. Seinen dritten Einsatz hat das Aggregat im zweitürigen Pendant Challenger. Der fällt als GT AWD Concept auf der SEMA Show mit ordentlichen Karosserieverbreiterungen auf – und mit Allradantrieb. Das aus den von Dodge gefertigten Polizeiautos entliehene 4WD-System soll den Challenger mit optimaler Traktion zum Ganzjahres-Sportler machen, und zwar nicht nur in Kalifornien, sondern auch in den Rocky Mountains. Damit er im Schneetreiben auch gut gesehen wird, haben die Designer orangefarbene Akzente auf der mattgrauen Grundfarbe platziert.

Damit wäre die Neuheiten-Ausbeute eigentlich schon ordentlich. Doch mit Kompaktmodellen und Sportwagen allein gibt sich Mopar nicht zufrieden; auch Nutzfahrzeuge sind vor den Technikern nicht sicher: Der in Amerika unter dem Namen Ram Promaster City verkaufte Fiat Doblo wurde nicht nur mit einer Farbverlauf-Lackierung angemalt, sondern bekam eine eigens auf Taucher zugeschnittene Innenausstattung inklusive Sauerstoffflaschenhalterung. Mit diesem Umbau, wie auch mit dem gezeigten Transporter- und Pick-up-Konzept, will die Konzerntochter den weißen Einheitslook der Lieferwagen aufmischen und etwas Farbe in den gewerblichen Alltag bringen.

Text: Spot Press Services/Michael Gebhardt
Fotos: Mopar/SP-X

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