Erste Erfahrungen: Audi A4 Avant

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Audi hat sein Mittelklassemodell A4 technisch und optisch runderneuert. Die deutsche Markteinführung für die Limousine und den Kombi startet am 13. November 2015. Äußerlich sind die Veränderungen erst auf den zweiten Blick erkennbar, die Innovationen stecken vor allem unterm Blech und im Innenraum. Der Kühlergrill wurde etwas vergrößert und nach unten gesetzt, so dass der neue A4 mit seinen neuen LED-Scheinwerfern, die auch mit LED-Matrix-Technik zu haben sind, frecher dreinblickt. Immerhin haben sich die A4-Designer beim Heck des neuen Audi gewagt, einmal kleine Risiken einzugehen und das bisherige Design in moderatester Form zu ändern. Das ist absolut gelungen und die Heckansicht ist gleichermaßen zur Schokoladenseite des Premium-Kombis geworden. Der Innenraum hingegen ist eine wahre Wohltat für die Sinne. Feinste Materialien, edles Design, das nicht, wie bislang, spröde und nüchtern wirkt. Die Reduzierung der CO2-Emissionen stand im Audi Lastenheft ganz oben für die neue A4-Baureihe, die Preise beginnen bei 30.650 Euro für die A4 Limousine 1,4 TFSI mit 150 PS und Frontantrieb, die Kombi-Version kostet 1.850 Euro mehr.

Um 25 Millimeter ist der Ingolstädter gestreckt worden was den Kombi auf eine Länge von 4.725 Millimetern bringt. Dennoch wiegt der neue Avant bis zu 120 Kilogramm weniger als sein Vorgänger, was gleichzeitig für günstigere Verbrauchswerte spricht. Dafür sorgt auch die Aerodynamik, mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 spielt der Avant in der Liga ganz oben mit. Auch in Sachen Innenraumgeräusche setzt der Mittelklasse-Kombi Maßstäbe. Sein Radstand von 2.820 Millimetern sorgt für üppige Platzverhältnisse vorn und hinten und im Gepäckraum des Kombi können bei voller Besetzung jetzt 505 Liter verstaut werden, beim Vorgänger waren es 15 Liter weniger. Klappt man die Rücksitze um, passen sogar 1.510 Liter hinter die große elektrische Heckklappe. Die Kofferraumabdeckung schwingt elektrisch nach oben, wenn die Heckklappe geöffnet wird und legt sich beim Schließen wieder als Sichtschutz über die Ladung. Der Kofferraumboden hat zwei Seiten, eine davon eignet sich auch zum Transport von schmutziger Ladung, da diese Seite leicht zu reinigen ist. Angenehm ist auch die niedrige Ladekante (63 Zentimeter). Erwähnenswert ist noch die Heckklappe mit Gestensteuerung. Das System öffnet automatisch die Heckklappe, sobald man den Fuß unter den hinteren Stoßfänger schwenkt.

Nicht weniger als 30 Assistenten stehen im neuen A4 zur Verfügung. Ganz neu ist der Prädiktive Effizienzassistent, der die Geschwindigkeit mit Hilfe von Navigationsdaten und Verkehrszeichen eigenständig reguliert und vor Kurven sowie Tempobegrenzungen eigenständig das Gas wegnimmt und später auch selbstständig beschleunigt. Sieben Sechs- und Vierzylinder stehen im neuen Mittelklasse-Ingolstädter beim Marktstart zur Auswahl. Die drei Benziner und vier Dieselaggregate, deren Leistung gestiegen und der Verbrauch um bis zu 21 Prozent reduziert wurde, leisten zwischen 110 kW/150 PS und 200 kW/272 PS. Die Drehmoment-Bestwerte liegen von 320 Nm bis 400 Nm. Ausnahme bildet der Dreiliter-TDI mit 272 PS, Allradantrieb und Achtgang-Automatik, der ein maximales Drehmoment von 600 Nm erreicht. Im Schnitt konsumieren die neuen A4 Avant-Modelle mit Dieselmotor zwischen 3,8 und und 5,4 Liter Diesel und die Benziner benötigen etwas mehr (5,0 bis 6,4 Liter). Insgesamt hat der A4 deutlich an Attraktivität gewonnen. Dazu tragen neben dem gewohnt guten Fahrwerk auch die verbrauchsgünstigen Motoren mit angenehmer Zugkraft-Charakteristik bei. Ebenso wie bei den Motoren bietet Audi für die A4 Modelle optional – manchmal auch serienmäßig – den Allradantrieb quattro an. Außerdem stehen drei Getriebe (Sechsgang-Schaltgetriebe, 7-Gang S Tronic, 8-Gang tiptronic) zur Wahl. Im nächsten Jahr reichen die Ingolstädter für den A4 Avant noch ein Eco-Modell mit bivalentem Antrieb nach. Der Avant g-tron verbrennt vorzugsweise Erdgas, das in vier Gasbehältern so untergebracht ist, dass lediglich 30 Liter Kofferraum geopfert werden muss und für eine Reichweite von 500 Kilometern ausreicht. Zusammen mit dem Benzintank (25 Liter) soll der g-tron maximal eine Reichweite von 950 Kilometer haben. Damit ist der Gas-Kombi mit einem Diesel vergleichbar. Der Zweilitermotor leistet 125 kW/170 PS und erreicht ein Drehmoment von 270 Nm.

Text und Fotos: Ute Kernbach

Nach oben scrollen