Buchtipp – Bart: Deutscher Meister

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Es ist eine unglaubliche Geschichte, die Stephanie Bart (Jahrgang 1965) hier erzählt.

Beim Boxsport denkt man sicher spontan an Namen wie Max Schmeling, Muhammad Ali, Henry Maske und natürlich die Klitschko-Brüder. Insbesondere sie haben mit ihrem nahbaren Auftreten und Engagement für benachteiligte Jugendliche als Sympathieträger für eine Sportart geworben, die wegen ihrer Härte auch sehr gefürchtet ist.

Hier aber geht es um einen ganz anderen Hintergrund: 1933 ist Johann Trollmann ein Publikumsliebling, Sympathieträger – vor allem aber ein gefürchteter Gegner mit ganz eigenem sportlichem Stil. Unter den Voraussetzungen wäre ihm mit der Kombination aus Talent, Ehrgeiz und Fleiß eine Karriere sicher. Aber – er passt nicht ins Bild und in die Ziele der nationalsozialistischen Machthaber.

Die Biographie von Johann Trollmann kann z. B. auf www.wikipedia.de nachgelesen werden. Wie Stephanie Bart sie verarbeitet, zeigt in aller Klarheit die fürchterliche Instrumentalisierung eines Sports. So kann man Deutscher Meister auch als einen Blick in das wohl schlimmste Kapitel der deutschen Geschichte lesen. Damit leistet das Buch einen Beitrag, den allein faktenreiche Sachbücher – bei aller Qualität – nicht in der Form leisten können.

Stephanie Bart: Deutscher Meister. Hoffmann und Campe Verlag; 22 Euro.

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