Dakar 2016: Änderungen im Streckenplan

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Durchmaßen die vierrädrigen Wettbewerbsfahrzeuge die Südamerika-Dakar bislang überwiegend von Südost nach Nordwest und dann umgekehrt zurück durch Argentinien, Peru und Chile, hat sich der Veranstalter ASO (Amaury Sport Organisation) für 2016 Neues einfallen lassen.

2015 ging es von Rio de Janeiro (Rosario, genau genommen) nach Lima in Peru, dann Kurs Süd nach Chile und zurück nach Rio. Nun wird die nächste Dakar-Rallye in Lima gestartet, führt für 2 Tagesetappen nach Bolivien, dann weiter südwärts wieder nach Peru und mit Kurs Ost zurück nach Rosario. Argentinien wird mit 8 Etappen das Gros der Prüfungen aufweisen, Peru deren 4. Die Teilnehmerfahrzeuge müssen also wohl durch den Panamakanal, erst an den Pazifik, an dem Lima liegt. Dann wird der Kontinent ohne große Schleife und Etappenwiederholungen direkt zum Ziel durchmessen. Das Ziel liegt dann auf Argentiniens Ostseite, dem Atlantik. Von dort geht's dann wieder heimwärts, soweit die Teilnehmer aus Europa, Asien oder Afrika kommen. Neu ist diesmal auch die Destination Titicacasee. Die ersten Etappen führen teils an der Küste südwärts von Lima entlang mit ersten Ausflügen in die hohen Dünen zwischen Meer und dem Westabsturz der Anden. Das sind die Tage der Tiefsandexperten, die hier Vorsprung herausfahren können und werden: lange Aufstiege, brutale Abfahrten und genussvollgefährliches Surfen im Sand. Es folgen, auch in Richtung Bolivien, schnelle und lange Geradeausstrecken in Schotter und scharfkantigem Gestein, wo wiederum die Speed-Experten, meist mit den großvolumigen V8-Motoren, ihre Chancen wittern.

Im Altiplano wird das sein und die täglich zu meisternden Höhenunterschiede (bis über 4000 Meter!) setzen Menschen und Material heftigst zu. Bei den vergangenen Dakar's mussten zahlreiche Fahrerteams mit zusätzlichem Sauerstoff in den Camps behandelt werden. Die finalen Etappen zum Ziel bieten ein buntes Kaleidoskop an landschaftlichen Schönheiten, von den Piloten aber nur selten genussvoll bemerkt. Bisweilen gehen hier wasserreiche Regenfälle hernieder, die staubige Pisten im Nu zu tiefen Moorbädern verwandeln können. Wer schlussendlich Rio erreicht, darf sich dann am rechten sandigen Ufer des Rio Paraná etwas Erholung gönnen. Rosario ist übrigens Geburtsstadt des Nationalhelden Che Guevara. Ab Rio und seinen gigantischen Hafenanlagen werden die Fähren wieder mit den verbliebenen Rallyeautos gefüllt für die Heimfahrt. Aufgefallen ist bei der 2016er Streckenführung, dass Chile komplett außen vor ist und, dass Bolivien, ein armes Land, gleich 2 Etappen zugesprochen bekam, was in den letzten Jahren nur für die Motorräder galt. Da umfuhren die Automobile den Andenstaat, da die Unterbringungsetats des Landes nicht ausreichten, um den Riesentross der Automobile, Teams und Servicefahrzeuge aufzunehmen. Zwar galt die 2015er Dakar bislang nach Aussagen der Fahrer als die Schwerste, leichter wird aber die nächste Veranstaltung wohl eher nicht.

Text: Frank Nüssel/CineMotFotos: Teams

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