Der Eberhofer Franz ist ein Sympathieträger. Bloß, wenn er es sich gemütlich machen will, funkt ihm sein Beruf dazwischen. Er ist Kommissar, und er ist es gerne, aber die größten Herausforderungen kommen meistens, wenn man ganz andere Pläne hat. Diesmal geht's um Frauenmorde, um die Wies'n, aus ist's mit der bayerischen Genussfreude, die Ruhe als eine ihrer wichtigsten Voraussetzungen hat.
Provinzkrimis nennt Rita Falk ihre Bücher rund um den Eberhofer Franz. Das könnte irrigerweise zu der Annahme führen, es ginge da weniger spannend zu als, sagen wir mal, in einem Actionfilm mit rasendem Tempo, sixpackmodelmäßigen Ermittlern und viel Krach. Stimmt nicht! Das Böse lauert nicht nur in der Großstadt – aber das wussten wir ja schon, oder? Jedenfalls kommt der Eberhofer Franz diesmal ums Rotlichtmilieu nicht herum. Das spielt immerhin eine zentrale Rolle.
Nicht nur der Eberhofer Franz präsentiert sich in Hochform. Auch die Rezepte haben's wieder in sich. Der namengebende Zwetschgendatschi zum Beispiel. Leser haben einen Vorteil: Die können den Kuchen in aller Ruhe backen, dann anschneiden, sich eine Tasse Kaffee dazu kochen (beim Eberhofer Franz ist's ein Haferl) – und hernach erst mit der Lektüre des Krimis beginnen. Beim Franz bringt diese Reihenfolge der Beruf halt schon mal durcheinander…
Und: Unbedingt das anrührende Nachwort von Rita Falk in eigener Sache lesen!
Rita Falk: Zwetschgendatschikomplott. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 14,90 Euro.