Mit der fünften Generation des Outback schärft Subaru noch einmal sein Profil als exklusiver Nischenanbieter für Individualisten. In der Tat ist das „vierblättrige Technik-Kleeblatt“ aus Boxer-Diesel, Allradantrieb, stufenlosem automatischem Getriebe und dem neuen Assistenz-System mit Namen Eye Sight ein Alleinstellungsmerkmal des japanischen Autobauers.
Wer Outback sagt, der meint im automobilen Fachjargon nicht etwa die Wildnis auf dem fernen fünften Kontinent, sondern ein Fahrzeug, das vier Generationen lang nur in Verbindung mit einem anderen Namen aus der Modellpalette von Subaru erhältlich war. Wer einen Outback haben wollte, der bekam ein Fahrzeug, das auf der Legacy-Baureihe basierte. Seit 1995 ist das klassische Beispiel eines Crossover, in diesem Falle eine Mischung aus Limousine und SUV, auf dem Markt. Mit seiner erhöhten Bodenfreiheit und den exorbitanten Böschungswinkeln (18,5 Grad vorn und 22,9 Grad hinten) zeigt der Outback deutlich wo es hingehen soll und auch problemlos kann. Dorthin nämlich, wo nicht nur fest asphaltierte Straßen fürs Vorwärts kommen zur Verfügung stehen.
Der Outback also in Zukunft ohne Legacy: Was erwartet den geneigten Freund solcher Automobile jetzt? Auch wenn der Hersteller selbst durch seinen Deutschland-Geschäftsführer Volker Dannath von einer „neuen, frischen Optik“ spricht, so ist das, was sich unter der Haube getan hat, eigentlich von grundlegenderer Bedeutung für Outback Nr. 5. Der Tatsache eingedenk, dass man aus einem Fahrzeug, das schon alleine durch seine Namensgebung seine besonderen Qualitäten anspricht, keinen glatt gebügelten Design-Beauty fertigen sollte, bleibt der Outback im besten Sinne ein hemdsärmeliger Typ mit Ecken und Kanten. Vielleicht auch ein Hinweis auf jene Klientel von Kunden, die in der Regel hinter dem Steuer eines solchen Fahrzeugs sitzen. Keine Mainstream-Mitschwimmer im blechernen Strom, sondern Menschen, die sich unterscheiden. Und das gerne und bewusst.
Immerhin blickt der Outback jetzt wie bisher statt mit Xenon-Augen nun aus modernen LED-Scheinwerfern in die Welt. Nicht geändert hat sich dagegen der Radstand von 2,75 m. In Länge und Breite hat der neue Subaru Outback jeweils etwa zwei Zentimeter hinzugewonnen. Das Volumen des Laderaums vergrößert sich von 526 auf 559 Liter. Bei umgeklappten Lehnen sind es gar 1850 Liter. Das alles bedeutet aber auch für Passagiere etwas mehr Platz im Innenraum und dadurch etwas mehr Sitzkomfort bei längeren Reisen. Ins Auge sticht im Innenraum vor allem der neue 7-Zoll-Bildschirm als zentraler optischer Datengeber. Der passt genau so in die Komfort-Schublade wie das überarbeitete Fahrwerk, das die Laufruhe des Boxermotors mit seinen ausgeglichenen Massenkräften wunderbar returniert.
Der neue Subaru Outback ist sowohl als Benziner (2,5i mit 175 PS) wie auch als Diesel (2.0 D mit 150 PS) in vier verschiedenen Ausstattungsstufen seit einigen Tagen auf dem Markt. Subaru ist der einige Autobauer, der einen Boxer-Diesel als Antriebsquelle offeriert. Beide Aggregate, sowohl der Ottomotor wie auch der Selbstzünder, erfüllen übrigens die Euro-6-Norm. Noch ein Wort zur Form der Kraftübertragung: Das vom Spezialisten LuK entwickelte Automatik-Getriebe bedient sich beim Anfahren eines hydraulischen Wandlers. Der daraus resultierende Komfort-Effekt geht Hand in Hand mit dem Vermeiden des bei CVT-Getrieben gefürchteten sogenannten Gummiband-Effekts. Da das System die Übersetzung nicht kontinuierlich, sondern in Stufen verändert, orientiert sich auch die Drehzahl daran. Ein Ruckeln bei der Arbeitsweise der Automatik ist dadurch aber nicht spürbar. Sie ist im Gegenteil als sanftmütig zu bezeichnen.
Das neue Assistenz-System „Eye Sight“, das Subaru im Outback der fünften Generation anbietet, stützt sich ausschließlich auf Kamera-basierte Informationen und nicht auf ein Radar-System. „Eye-Sight“ ist nur in Verbindung mit der stufenlosen CVT-Automatik Lineartronic erhältlich. Es erkennt sowohl Fußgänger als auch andere Autos. Das System warnt zunächst akustisch, leitet in der zweiten Stufe einen definierten Bremsvorgang ein, nimmt aber auch im Falle eines drohenden Crashs selbsttätig eine Vollbremsung vor. Auch ein aktiver Tempomat ist im Angebot.
Die Preisliste für den neuen Subaru Outback beginnt bei 34.400 Euro für den 2.0 D mit manueller Sechsgang-Schaltung in der Ausstattungsvariante „Trend“. Ende der preislichen „Fahnenstange“ ist dann beim 2.0 D Lineartronic „Sport“ bei 42.900 Euro. Für 2.590 Euro gibt es zwar auch eine Lederausstattung. Doch – Nomen est Omen – dem Begriff „Outback“ folgend, bedarf es dieses feinen Gestühls nicht unbedingt, um Freude an dem ungewöhnlichen Fahrzeug zu haben.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun