Mal Nutzfahrzeug, mal Familien- und Freizeitfahrzeug: Der Fiat Doblo ist so etwas wie ein automobiles Chamäleon. Er verwandelt sich ja nach Bedarf. Der Handwerker und Dienstleister profitiert je nach Version ebenso von dem italienischen Alleskönner wie eine Familie mit ein paar Sprösslingen, die den Alltag bewältigen muss und den Urlaub planen darf. Der Grund dafür ist die enorme Vielfalt der Chassis-Varianten und der Antriebs-Optionen.
Hier geht es zunächst einmal ausschließlich um die Cargo-Ausgaben: Als Doblo Cargo ist die mittlerweile vierte Generation des Fiat-Dauerbrenners in diesem Segment vor allem in Handel und Handwerk ein Fahrzeug mit Fahr-Eigenschaften eines Pkw und einem Aufbau sowie dem erforderlichen „Innenleben“, das den professionellen Ansprüchen eines Betriebes Rechnung trägt. Gerade in diesem Fahrzeug-Segment ist die „Luft dünn“, hat Fiat, oder besser Fiat Chrysler Automobiles (FCA), wie der Konzern jetzt heißt, aus einer jahrzehntelangen Tradition heraus seine angestammte Position als einer der Markführer zu verteidigen.
Variabilität und Flexibilität sind Trumpf beim Fiat Doblo Cargo im Kampf um die Gunst des genau rechnenden Kunden auf dem Nutzfahrzeug-Markt. Dort haben die Italiener nicht nur mit dem Doblo Cargo, sondern auch mit den Modellen Duacto, Scudo oder Fiorino ein herausragendes Standing als einer der Platzhirsche im Geschäft. Mit der vierten Generation des Doblo Cargo positioniert sich Fiat jetzt besser aufgestellt als je zuvor.
Das Baukastenprinzip ermöglicht hohe Flexibilität. Den Doblo Cargo gibt es sowohl als Kastenwagen, als Kombi, als Flachgestell und als Pritsche. Das Ganze wahlweise in zwei Längen, zwei Höhen und mit unterschiedlichen Radständen. Das größte Plus des neuen Fait Doblo Cargo ist neben seiner vielseitig verwendbaren Funktionalität vor allem sein riesiger Innenraum. So reicht das gesamte Spektrum des Angebotes hin bis zu einem Fassungsvolumen von fünf Kubikmetern und zu Nutzlasten von einer Tonne.
Auch beim Thema Antriebe haben die Italiener, die ja jetzt eigentlich Italo-Amerikaner sind, nachgelegt. Wie schon bei der Vorgänger-Generation beginnt die Angebotspalette mit einem 1,3 Liter großen Turbo-Diesel mit 75 oder 90 PS und bis zu 200 Newtonmeter Drehmoment. Gefolgt wird die Einstiegsvariante von einem 1,6 Liter großen Turbodiesel mit 100 oder 105 PS und bis zu 290 Newtonmeter Drehmoment. Diese beiden Motoren-Angebote gibt es jetzt auch als Spritspar-Variante mit einer Start-Stop-Automatik, Leichtlaufreifen und einem speziellen Motorenöl. Der stärkste Selbstzünder schöpft 135 PS aus zwei Litern Hubraum bei 320 Nm. Ergänzt wird das Antriebsangebot durch zwei Benziner: einen 1,4 Liter Sauger (95 PS) und ein Turbo-Aggregat mit 120 PS. Auch der bekannte bivalente Erdgas-Benzinmotor steht zur Verfügung. Insgesamt verspricht Fiat bei den neuen Antrieben bis zu 40 Prozent mehr Drehmoment und insgesamt gesunkene Verbräuche.
Auch optisch hat Fiat am Doblo Cargo Feinjustierungen vorgenommen. Neu gestaltete Stoßfänger und ein ebensolcher Kühlergrill zieren die in ihren Konturen etwas weicher gehaltene Front. Da war der Vorgänger doch erheblich kantiger, um nicht das hässliche Wort „unförmiger“ zu gebrauchen, geschnitten. Auch die Heckleuchten wurden etwas modernisiert und im Innenraum wurden einige Details verändert, die dem Fahrer das Arbeiten und Leben im Fahrzeug erleichtern und angenehmer machen. Die Kabine wurde geräuschgedämmt, Armaturen und Lenkrad ergonomisch überarbeitet. Zudem lässt sich ein Teil der bis zu drei Personen Platz bietenden Sitzbank umlegen, was den Transport besonders langer Gegenstände erleichtert.
Zudem wird im neuen Doblo Cargo die These unterstützt, wonach auch Nutzfahrzeuge immer mehr zu Pkw mit besonderem Transport-Komfort mutieren. So ermöglicht das Audiosystem die Anbindung eines Smartphones und weist eine USB und AUX-Buchse aus. Das Navigationsgerät ist über einen Fünf-Zoll-Touchscreen bedienbar und das Radio kann digitale DAB-Sender empfangen.Je nach Aufbau, Konfiguration und Antrieb orientiert sich die Preisliste an den gängigen Vorgängermodellen.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun