Buchtipp – Göb/Brachat: Vegan Daily.

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Tipp: Für eine vegane Version… – ein solcher Zusatz findet sich in vielen Rezepten, die neu veröffentlcht werden. Es fällt auf: Vegane Ernährung bleibt ein anhaltender Trend. Und zunehmend geht es in neuen Veröffentlichungen weniger um das Wieso-Weshalb-Warum, sondern um ganz praktische Fragen. Was verwende ich, wenn das Original Hackfleisch vorschreibt? Oder: Sind Geschmackseinbußen zu befürchten, wenn ich das Aroma vom Federvieh in der Hühnerbrühe durch einen Extrakt aus Gemüse ersetze? Ganz praktisch geht es auch bei Surdham Göb und Oliver Brachat zu.

Sie entkräften ein Argument gegen die komplett tierfreie Ernährung, das sogar der Befürworter nicht einfach so leugnen kann. Der Zeitaufwand kann größer ausfallen als bei anderen Ernährungsweisen, sogar bei der vollwertigen oder vegetarischen (der, als Fleisch und Fisch noch für unverzichtbar gehalten wurden, auch der Ruf der Undurchführbarkeit anhing, weil kompliziert und zeitaufwändig). Zeitaufwand kann dann anstehen, wenn man Grundprodukte erst noch selbst herstellen muss – gerade für Fleischprodukte ohne Fleisch.

So ist das Gemeinschaftswerk von Autor und Fotograf mehr ein Organisations- denn ein reines Rezeptbuch. Dazu tragen vor allem Einkaufslisten bei, die zudem saisonal geordnet sind. Da geht es um frisches Gemüse, frisches Obst, Soja – aber nicht um das typische Dose-auf-Inhalt-in-den-Topf-und-einfach-nur-heißmachen – auf Convenience-Produkte, wie das heute heißt, wird verzichtet. Natürlich geht das nicht ohne Aufwand, aber der hält sich bei geschickter Organisation in Grenzen. Vieles muss, wie bei konventioneller Ernährung auch, nicht jeden Tag gekauft werden, anderes kann auf Vorrat zubereitet und dann variiert werden. Und wie nebenbei erhält man noch eine sinnvolle Warenkunde darüber, welche Früchte wann ihre Saison haben. Denn, Hand aufs Herz, genau das wissen sogar erfahrene Hobbyköche nicht immer aus dem Effeff.

Surdham Göb, Oliver Brachat. AT Verlag; 24,90 Euro.

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