Im Jubiläumsjahr feierte die Weihnachtspostfiliale im brandenburgischen Himmelpfort (Oberhavel) gleich drei Rekorde. Seit exakt 30 Jahren beginnt im November in dem 500 Einwohner zählenden Ortsteil von Fürstenberg das große Spektakel des Weihnachtsmanns mit seinen 20 fleißigen Helferinnen.
Weihnachten 1984 gingen dort zwei Briefe ein: Wunschzettel von Kindern, adressiert an den Weihnachtsmann. Diese wollten die Postler nicht unbeantwortet an die Absender in Berlin und Sachsen zurückschicken. Bis 1989 beantworteten die dortigen Postmitarbeiter jährlich um die 75 Briefe. Nach 1990 nahm die Anzahl der Wunschzettel enorm zu, 1994 eröffnete die Deutsche Post die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort.
Das einzige ostdeutsche Weihnachtspostamt vermeldet laut Tina Birke, Post-Pressesprecherin in Berlin, gleich drei Rekorde: Mehr als 312.000 Briefe (2013: 294.000) beantwortete der Weihnachtsmann aus Himmelpfort. Dieser Rekord zeichnete sich schon frühzeitig ab. (KÜS-Online berichtete bereits darüber). Denn zu Beginn der Saison, Anfang November, waren bereits über 56.000 Wunschzettel eingetroffen. Heuer war es dann soweit: Himmelpfort, rund 90 Autominuten von Berlin entfernt, knackte erstmals in seiner Geschichte die 300.000-Marke. Doch damit nicht genug: Mehr als 38.000 Schriebe kamen aus dem Ausland (2013: 17.500). Und zu guter Letzt besuchten mehr als 30.000 Personen den Weihnachtsmann in Himmelpfort und gaben dort den Wunschzettel persönlich ab.Die Wünsche der Kinder sind vielfältig. Puppen, Feuerwehrautos oder elektronisches Spielzeug. So fast alles ist dabei. Hin und wieder wird Gesundheit oder eine Arbeit für ein Familienmitglied gewünscht; auch sollten sich Eltern weniger streiten.
Der Weihnachtsmann ist auch ein Sprachgenie: in 17 Sprachen geht von Himmelpfort die Post ab, in diesem Jahr in knapp 70 Ländern. Die treuesten Fans hat er nach wie vor im Bundesland Brandenburg, gefolgt von Kindern in Berlin und Sachsen. Die meisten Briefe aus dem Ausland kamen aus Polen, China und Japan.
Im Durchschnitt werden täglich um die 7.000 Schreiben nach Himmelpfort transportiert und ebenso viele wieder beantwortet abgeschickt. Pro Tag wurden um die 35 bis 45 Postbehälter hin und her bewegt. In den sechs Wochen dieser Saison sind es immerhin 1.470 bis 1.890. Und das ist auch eine Spitzenleistung: Jede Helferin des Weihnachtsmannes beantwortete in den sechs Wochen im Durchschnitt 15.600 Briefe.
Der älteste Briefschreiber war bislang 94 Jahre alt. Ganz einfach, wie er selbst sagte: Er wollte auch einmal im Leben Post vom Weihnachtsmann erhalten.
Die Deutsche Post öffnet in Deutschland jedes Jahr sieben Weihnachtspostfilialen.
Text und Fotos: Erwin Halentz