Nein! Sie haben sich nicht verlesen – und der Rezensent hat sich nicht im Datum geirrt. Der 1. Advent steht kurz bevor, und dazu passt dieses Backbuch ausgezeichnet. Das Team aus Autorinnen und Fotograf stellt eine Fülle von traditionellen wie ungewöhnlichen Rezepten für Kleingebäck vor. 400 Rezepte sind es genau.
Die Besonderheit: Die Mengenangaben sind bewusst klein gehalten, lassen sich aber problemlos vervielfältigen. Warum? Sie sollen Gelegenheit bekommen, Ihre eigenen Lieblingsrezepte herauszufinden bzw. die Favoriten derer, die Sie mit Gebäck beglücken möchten. Sie können also, wenn Sie mögen, über Wochen experimentieren, um rechtzeitig zu Weihnachten in die Vollen zu gehen, damit genügend Vorrat da ist.
Elisenlebkuchen, Madeleines, Vanillekipferl, Hausfreunde (jugendfrei!), scharfe Schokokekse (mit Chili) – die Bandbreite zwischen Klassikern und modernisierten Rezepten ist enorm. Hervorzuheben sind neben den großformatigen Fotos und den verständlichen Anleitungen auch zahlreiche praktische Tipps, die den Rezepten voran gestellt wurden. Die gibt es als Extra zusätzlich in Form einer Leiste aus Pappe. Praktisch: Man schreibt sich die Lieblingsrezepte raus, bringt die Tipps sichtbar an – und verhindert damit, dass das luxuriös aufgemachte Backbuch unnötigerweise Fett-, klebrige oder Mehlflecken abbekommt. A propos Flecken und Kleben: Das können Sie am Rollholz wirksam verhindern. Des Rätsels Lösung – ein Damenstrumpf. Man merkt, dass hier Praktikerinnen am Werk waren.
Ach so – und wenn Sie jemanden zu Gast haben, der so gar nichts Süßes mag… lassen Sie den- oder diejenigen z. B. mit pikantem Nussbrot oder Kümmelcrackern auf seine/ihre Kosten kommen!
Ingrid Pernkopf/Renate Wagner-Witulla (Texte/Rezepte)/Peter Barci (Fotos):
Backen zur Weihnachtszeit.
Pichler Verlag; 29,99 Euro.