Peugeot „2008-DKR“: Countdown für Dakar 2015.

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Die Vorbereitungen für den Neueinstieg von Peugeot bei der Dakar-Rallye 2015 haben richtig Fahrt aufgenommen und befinden sich derzeit quasi im finalen Stadium, schließlich legt in knapp 7 Wochen bereits die Fähre im französischen Le Havre Richtung Südamerika ab. Carlos Sainz, Stéphane Peterhansel und Cyril Deprés, allesamt mit weit mehr als eineinhalb Dutzend Dakarsiegen geadelt, sind dabei, letzten Feinschliff an den 3 Rallye-Peugeots anzulegen. Die Abstimmungsfahrten im Entwicklungszentrum Chateau Lastours werden ergänzt durch Test-Fahrten bei Freneuse, Monthlery und Creusot und im wilden Teil Südfrankreichs bei Narbonne.

Hier liegen dann die sogenannten Shakedown-Tests an. Man bleibt folglich in Frankreich, weicht nicht nach Südafrika aus, wie ein Teil der Konkurrenz (Toyota und Ford). Sainz hat noch einige kleinere Schwachstellen entdeckt und die auch seinen neuen Markenkollegen mitgeteilt, um gemeinsam für Abhilfe zu sorgen: Im Bereich des Chassis und der Kühlung wurde noch etwas gefunden. Als eine Art Kulturschock bezeichnete dabei Peterhansel den Umstieg von 4 auf 2 angetriebene Räder, schließlich hatte er seine automobilen Dakar-Siege durchweg auf Allrad-angetriebenen Fahrzeugen errungen. Ich werde ständig wie eine Puppe im Cockpit herumgeschüttelt ,meinte er und bezog diese Erscheinung auf die Stoßdämpfer- und Federabstimmung in Verbindung mit den riesigen Rädern. Aber auch: … dafür können wir jetzt mit 120-130 km/h durch die Schlaglöcher marschieren, die bei meinem Vorgänger-Auto (X-raid- MiniAll4 Racing, Anm. der Redaktion) mit nur 80 km/h zu nehmen waren.

Der Peugeot 2008 DKR wird mit Frontantrieb und enormen Fahrwerksmodifikationen in die Wertungsgruppe der Buggys eingestuft, darf folglich auch über eine zentral gesteuerte Reifenfülldruck-Anlage verfügen, die den anderen Wettbewerbern mit Allradantrieb nicht zugestanden wird. Gilles Picard, als Copilot von Luc Alphand selbst seinerzeit zweifacher (Afrika)-Dakarsieger, gehört zum Entwicklungs-Stab bei Peugeot und kann wichtige Kenntnisse weitergeben: Der Kerl (Peterhansel) hat mich tief beeindruckt bei den Testfahrten. Vor allem sein mathematisch astreiner, präziser und sauberer Fahrstil.

Keine Atempause also während der letzten Sommermonate für Fahrer, Beifahrer und Ingenieure. Und es geht in die finalen Erkenntnis-Momente. Es bleibt nicht mehr allzu viel Zeit, um die letzten Gremlins (kleine Unruhestifter) auszumerzen. Das ganze Team arbeitet am Anschlag, schließlich gilt es, im nächsten Januar in Südamerika gegen die etablierte Konkurrenz von Toyota mit den bärigen V8-Pickups, gegen die wieselflinken und zuverlässigen Diesel-Minis von X-raid, gegen Buggys mit Renault- und Nissan-Motoren, die neuen Ford Ranger-V8-Pickups und gegen die zahlreichen privaten Konstruktionen zu bestehen: Nicht der stärkste, der zuverlässigste oder der mit dem meisten Geld gesegnete Teilnehmer wird gewinnen, sondern der, der alle wichtigen Parameter gemeinsam und zur gleichen Zeit auf die Reihe bringt. Das lässt eine ungemein spannende nächste Dakar erwarten. KÜS-Online bleibt dran!

Text: Frank Nüssel Bilder: MotorPress/ Hot Press Media

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