Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Wo es um unendlich viel Geld geht, und das ist in der sogenannten Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, nun einmal nachgewiesenermaßen der Fall, da werden Streitfälle mitunter auch vor den Schranken des Gerichtes ausgefochten. Erst vor wenigen Tagen hat der Rennstall von Weltmeister Sebastian Vettel, das Team Red Bull, eine Niederlage vor dem Berufungsgericht des Internationalen Automobil-Verbands (FIA) hinnehmen müssen. Es ging dabei um die Disqualifikation von Vettels neuem Teamkameraden, dem Australier Dani Ricciardo, an dessen Fahrzeug beim Großen Preis von Australien angeblich mehr Benzin als erlaubt durch die Brennräume geflossen sein soll.
Mag diese höchst richterliche Entscheidung noch in erster Linie die eingeweihten Anhänger dieser Sportart beschäftigt haben, so hat sich seit dieser Woche in München ein Mann vor Justitia zu verantworten, dessen Fall für mehr Schlagzeilen sorgen wird als der eines australischen Neuankömmlings. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird sich wegen des Verdachts der Bestechung verantworten müssen. Da liegen demzufolge die Paparazzi auch gleich in Mannschaftsstärke auf der Lauer, um entsprechende Fotos zu schießen.Die Göttin Justitia, mit Waage, Richtschwert und Augenbinde die personifizierte Ikone des Rechtes ohne Ansehen der Person, hat sich in diesen Tagen und Wochen des Öfteren mit Herren gesetzteren Alters auseinander zu setzen. Dies gilt nicht nur für die Person des 83-jährigen Formel-1-Chefs, das trifft beispielsweise auch auf Silvio Berlusconi zu. Der Medien- und Machtmogul von eigenen Gnaden kann seine einjährige Reststrafe wegen Steuerbetrugs anstelle eines Hausarrestes mit Sozialdienst in einem Seniorenheim ableisten. Und in München wurde vor wenigen Wochen ein – wenn auch noch sehr rüstiger Früh-Sechziger – Fußball-Funktionär dazu verurteilt, für dreieinhalb Jahre statt in der Bayern-Loge in der JVA Landsberg/Lech zu sitzen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Dass auch Ecclestone sich ausgerechnet in der bayerischen Landeshauptstadt nun verantworten muss, mag Mancher als Menetekel ansehen. Aber derlei Auseinandersetzungen scheinen in solchen Kreisen nichts Ungewöhnliches zu sein. Denn es geht auch anders rum, wie das Beispiel des ebenfalls nicht ganz taufrischen Max Mosley zeigt. Der ehemalige FIA-Chef stritt sich zu Beginn des Jahres mit dem Web-Giganten Google darum, Fotos, die ihn im gesetzten Alter auf einer Sex-Party zeigten, aus dem Netz entfernen zu lassen. Ein Tatbestand, der einer gewissen Pikanterie nicht entbehrte.

(Vor)urteilen können und wollen wir natürlich nicht vorgreifen. Auf einen in allen Fällen zutreffenden Begleitumstand aber möchten wir an dieser Stelle doch noch hinweisen. Das Leben hat wohl auch noch jenseits des Renten-Beginns noch die eine oder andere Überraschung für den Einen oder Anderen von uns parat. Und wenn es nur ein Flirt mit Justitia ist. Aber ab einem gewissen Alter durften männliche Ansprüche in Bezug auf die Darstellungs- und Erscheinungsformen des weiblichen Geschlechtes ohnehin nur noch rudimentärer Natur sein.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

Nach oben scrollen