Die Angebotspalette im Segment der kleineren und handlichen Sportwagen ist übersichtlich, genauer gesagt: relativ dürftig.
Da verwundert es doch, dass ausgerechnet der weltweit größte Hersteller von Allradfahrzeugen, Subaru, ein wenig aus der Reihe ausschert und einen flinken Flitzer mit Frontmotor und reinem Heckabtrieb gebiert, der baugleich mit dem GT 86 von Toyota ist.
Als gemeinsame Antriebsquelle fungiert der 2-Liter-Boxer-Benziner von Subaru, der nach erfolgreicher Leistungskur von 147 auf kräftige 200 PS gezüchtet wurde. Was bei dem Flachmann (Maße: 4,24 m lang, 1,77 m breit und nur 1,42 m hoch) mit dynamisch und sportiv gezeichnetem Kleid auffällt, ist die hohe Alltagstauglichkeit: Die Gesamtform darf zu Recht als das Gesicht in der (überschaubaren) Modell-Menge bezeichnet werden, denn der BRZ sorgt mit großen frontalen Lufteinlässen und attraktiver Frontleuchtengestaltung für leicht offensiven Eindruck auf der Straße. Das Heck ist eine Offenbarung, da es nicht nur den rückwärtigen Abtrieb fördert, sondern auch noch eine stilistisch sehr gelungene Formgebung aufweist. Der integrierte Heckflügel liegt dabei eng am Blechkleid und zeichnet dennoch hohen Aufmerksamkeitswert.
Dabei kann der BRZ ebenso lammfromm bewegt werden, wie er für flinkes Vorwärtsstreben gedacht und gebaut ist. Die Kraftquelle weist dabei 4 oben liegende (OHV-Prinzip) Nockenwellen auf, die dem mit quadratischem Hub: Bohrung-Verhältnis aufwartenden Boxer schnelle und ökologisch sinnvolle Gaswechsel erlauben. Zu Deutsch: das 200 PS-Triebwerk hängt bestens am Gas.
Beachtlich aber, dass der Vierventiler bereits ab knapp über 2000 UpM das Gemisch ruckfrei annimmt und nach vorne drängt. Das ist auch dem Kurzhuber-Prinzip zu danken.
Geht es zum Thema Beschleunigen, lässt man folglich den BRZ von der Alltags-Kette, so tritt das Kraftwerk dann ab gut 3500 UpM mächtig an, die beiden armdicken Abgasrohre lassen die Freude hörbar nach draußen drängen, der Fahrer darf sich über blitzschnelle Gangwechsel im 6-Gang-Menü freuen, das ganz kurze Schaltwege offeriert. Die maschinelle Leistung ist harmonisch kombiniert mit der Auslegung des Fahrwerks, das sich in allen Bereichen des Alltags als sportlich-trocken erwies, keine Wankbewegungen in schnellen Ecken generiert und alle Viere fest auf dem Boden hält. Sogar ein akzeptabler Komfort der Federn erfreut den/die Insassen. Die vier Bremsscheiben sorgen jederzeit, frei von Fading-Zickereien, für punktgenaue Landung.
Die vorderen Sitzpositionen werden in schalenförmigen Sportmöbeln eingenommen und garantieren Unverrückbarkeit der Insassen: orthopädisch gelungen und mit hoher Seitenführung. Materialanmutung und Verarbeitung untadelig, das Instrumentarium und die Übersicht über die Bedienorgane zeugen von Kompetenz der Innenarchitekten. Der BRZ hat sich in seiner Zeit als Test-Proband durchweg als alltagstauglich erwiesen, verlor nie seine Contenance und erfreute die Insassen über die ganze Zeit.
Die Bilanz:
Kurz und gut: das Gesamtkonzept stimmig in allen Detaillösungen.
Kurz und knackig: Fahrwerk und Getriebe.
Kurz und bündig: unser Testverbrauch lag, bei mehrfacher Ausnutzung der V-max und vielfachen Überholmanövern auf Autobahnen, aber auch im drögen und tranigen Alltagsverkehr bei schier unfassbaren nur 7,9949 Litern Super-Benzins.
Die Modell-Version Active mit 6-Gang manueller Schaltung ist ab 29.500.- Euro zu haben, während die etwas luxuriöser gestaltete Version Sport mit differenzierbaren Fahrmodi z. B. mit einer 6-Gang-Automatik für 33.050.- Euro angeboten wird. Bei diesen Fahrleistungen ein wahres Schnäppchenangebot, das viel Fahrfreude beinhaltet und den Geldbeutel wahrlich nicht strapaziert, geeignet auch für Zeitgenossen bis zu 190 cm Körperlänge.
Text und Bilder: Frank Nüssel/ CineMot