Formel-1-Auftakt: Rosberg jubelt, Vettel flucht

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Erfolgreicher Saisonstart für Mercedes-Benz und Nico Rosberg, Debakel für Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull: Unterschiedlicher hätte der Beginn der neuen Formel-Saison für den deutschen Rennstall und die deutschen Piloten beim „Großen Preis von Australien“ am Sonntagmorgen nicht verlaufen können. Während der gebürtige Wiesbadener in Diensten der „Silberpfeile“ das erste Rennen 2014 souverän für sich entscheiden konnte, musste der Vierfach-Champion seinen neuen Red Bull bereits in der fünften Runde abstellen. Der Renault-Motor, um den es zuvor schon in den Testfahrten heftige Diskussionen gegeben hatte, streikte, stellte keine Leistung mehr zur Verfügung. Ein bescheidenes Wochenende“ kommentierte der Heppenheimer wortkarg.

Der als Geheimfavorit auf den Weltmeistertitel in die Saison gegangene Rosberg wurde dagegen den hohen Erwartungen und den Vorschusslorbeeren gerecht. Er belegte Platz eins vor dem australischen Lokalmatador Daniel Ricciardo im Red Bull und zur großen Überraschung vor dem Neueinsteiger Kevin Magnusson im McLaren. „Das war ein perfekter Start in das neue Jahr, besser hätte es nicht laufen können für mich“, jubelte Rosberg. Nicht ins Ziel kam dagegen sein Markenkollege Lewis Hamilton. Der Weltmeister von 2008 musste ebenfalls früh die Segel streichen.

Bei Titelverteidiger Sebastian Vettel hatten sich die Probleme bereits in der Aufwärmrunde abgezeichnet. „Großer Verlust von Ladedruck. Ist das normal, dass ich keine Leistung habe“, hatte der 26-Jährige bereits vor dem Rennen via Bordfunk an den Red-Bull-Kommandostand durchgegeben. Als er dann nach dem Start an das Ende des Feldes zurückfiel, wurde der Ton sichtlich harscher: „Leute, das da ist einfach nur noch lächerlich.“ Nach fünf Runden stellte er seinen neuen Dienstwagen dann in der Garage ab.“ Das befürchtete Szenario („Hoffentlich komme ich wenigstens an“) war früher eingetreten, als er und sein Team das befürchtet hatten.

Der große Gewinner im Albert Park war neben Rosberg und Mercedes auch das McLaren-Team mit Mercedes-Power unter der Haube. Da Ex-Weltmeister Jenson Button im zweiten McLaren hinter dem jungen Dänen Magnusson Vierter wurde, führt McLaren nach dem ersten Rennen sogar die Konstrukteurswertung an. Ein perfekter Tag für das Team zur Rückkehr von Teamchef Ron Dennis.
Einen zufrieden stellenden Saisonauftakt verbuchte auch Nico Hülkenberg im Force India. Nachdem er lange Zeit sogar ein Kandidat für Rang vier war, stellte er das Auto schließlich als Siebter ab. „Die ersten Punkte sind doch gute Nachrichten“, kommentierte Hülkenberg lächelnd. Der vierte deutsche Fahrer, Adrian Sutil im Sauber, wurde dagegen überrundet und schließlich unter „ferner liefen“ als Zwölfter abgewunken.
Die Ränge fünf (Alonso) und acht (Räikkönen) waren für das ambitionierte Ferrari-Team eher Mittelmaß. Insgesamt kamen 14 Autos in die Wertung, was nach den vielen technischen Problemen mit den neuen, Turbo-aufgeladenen Sechszylinder-Motoren in den Testfahrten nicht unbedingt so zu erwarten war. Das zweite Saisonrennen findet am 30. März in Sepang (Malaysia) statt.

Text Jürgen C. Braun
Fotos: Mercedes-Benz

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