Aha, aha, aha! Vielleicht denken Sie genau das erst mal NICHT, wenn Sie den Autorennamen lesen. So heißen doch viele, wer ist dann dieser eine? Der Untertitel führt uns auf die richtige Spur, sofern Sie nicht seinerzeit die Neue Deutsche Welle mitverfolgten, heißt: lustig fanden oder einfach nur seltsam bis albern. Da wird TRIO genannt, und schon sind wir bei dem Mann mit den roten Hosenträgern und dem stets unbewegten Gesicht, der da das Schlagzeug bediente. Trio, das waren zwei Jahre rauschenden Erfolgs. Da da da, ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht…aha!
Dass es so kam, ist übrigens wesentlich Klaus Voormann zu verdanken: Der stellte die drei nach einem erlebten Konzert kurzerhand auf eine Stufe mit den Beatles, als deren fünfter Kopf im Hintergrund er lange galt. Und solch ein Urteil fällt Voormann weder unüberlegt noch aus Schmeichelei. Es lohnt sich also, die Passagen zu Voormann und den musikalischen Ambitionen der Musiker besonders genau zu lesen. Nachhören kann man das übrigens auf verschiedenen CDs und auf youtube-Clips.
Ansonsten beeindruckt die selbstironische Klarheit, mit der Peter Behrens, inzwischen 66, sich selbst sieht: Vom plötzlichen Ruhm und Geld überwältigt, gab's allerlei, was man lieber nicht ausprobieren sollte – Drogen, Alkohol und Absturz. Denn nur Trio-Frontmann Stephan Remmler gelang eine erfolgreiche Solokarriere (deren vorläufiger Höhepunkt übrigens erst vor wenigen Jahren das Hörbuch zu Keith Richards' Autobiographie in deutscher Sprache war). Ansonsten kommt Remmler persönlich nicht allzu gut weg bei Peter Behrens. Das lässt sich, bei aller vornehmen Zurückhaltung des Autors und Co-Autors, nicht verbergen. Behrens, Remmler, Krawinkel – das war wohl mehr eine gute Arbeitsgruppe denn dicke Freundschaft.
Denn Unterhaltung (Entertainment) ist bzw. war vor allem Arbeit, das macht Behrens immer wieder deutlich. Tonstudio, Konzerte, Fernsehauftritte – das flog da keinem zu, das wollte erarbeitet sein. Und manchmal trägt diese Arbeit auch eigenartige Früchte. Zum Beispiel, wenn zu ihr ein Wetten, dass..?-Auftritt gehört, damals noch mit Frank Elstner. Als die vom Paten Stephan Remmler betreute Wette verloren war, war der Wetteinsatz fällig: Eine gemeinsame Single Trio und Schlagersängerin Nicole. Schräges trifft Schlager. Die Wette wurde eingelöst – und alle Beteiligten konnten einen weiteren Erfolg verbuchen, denn einem großen Publikum gefiel's. Gibt's sowas eigentlich heute noch?
Peter Behrens (mit Klaus Marschall): Meine Jahre mit Trio – aber nicht nur. Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag; 19,95 Euro.