Buchtipp der Woche (1): Peter Maffay – Der 9. Ton

Beitragsbild
Foto 1

Mein Elternhaus war geprägt durch klare Wertevorstellungen.Meine Mutter zum Beispiel hat meine Großmutterväterlicherseits noch gesiezt – ein Zeichen vonRespekt. Auch wenn einem dies heute merkwürdig überholtoder gar lächerlich erscheint, in diesem Kulturkreisund zu dieser Zeit wurden solche Umgangsformen aufrechterhalten.Tradition kann auch ein Bollwerk sein,eine Möglichkeit, sich zu orientieren. Das alles ist Teileiner Art Wertekette.

Angenommen, Sie hätten die Titelzeile überlesen und müssten jetzt raten, von wem diese Äußerungen stammen könnten: Sie dächten spontan vielleicht an Papst Franziskus I., einen bekennend konservativen katholischen Kardinal oder Politiker oder jemanden aus der Mannschaft des frisch ernannten aktuellen Meisters der Fußball-Bundesliga.

Weder – noch – noch! Peter Maffay schreibt dies im Vorwort zu Der 9. Ton. Ja, der Tabaluga-Maffay, der seine Karriere mit Schlagern begann, sich dann in der deutschsprachigen Rockmusik etablierte. Also jemand, dessen musikalisches Genre erst mal nicht so sehr für geordnete Verhältnisse steht. Von wegen. Seit Jahren setzt sich der in Siebenbürgen geborene Musiker für die Rechte von Kindern ein. Dass dies alles andere als eine PR-Maßnahme ist, beweist er mit diesem Buch. Klare Worte, berührende Worte, ehrliche Anliegen. Maffay macht es der Leserschaft nicht leicht. Warum auch? In Zeiten, in denen Erziehung, Bildung und Ausbildung zunehmend in der Gefahr stehen, (wieder) vom Geldbeutel der Eltern abzuhängen, in denen Werte vielfach (wieder) altmodisch und vernachlässigbar wirken, kommt sein Buch genau richtig.

Peter Maffay: Der 9. Ton. Gedanken eines Getriebenen. Kösel Verlag; 12,99 Euro.

Scroll to Top