Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Das Fest der Liebe rückt näher. Eine Bezeichnung für das Weihnachtsfest, die im Umkehrschluss nahelegt: Auch solche Mitmenschen, denen man an den übrigen 362 Tagen des Jahres lieber aus dem Wege geht, können sich nicht vor den handelsüblichen Gunstbezeugungen retten.

Bliebe also bis spätestens Montag (Mittagszeit) noch zu klären: Wer aus dem Tal der Vergessenen muss noch bedacht werden – und womit? Schon rasseln die Gitter herunter vor den Toren der Konsumtempel – nichts geht mehr, bis nach Weihnachten. Über Art und Umfang des finale furioso der Geschenke-Razzia bestimmt meist das restliche Budget der merkantilen Barmherzigkeiten.

Sollten Sie jedoch überhaupt nicht aufs Geld achten müssen, sei's als Devisen-Insider oder Lottogewinner, können Sie sich vielleicht für diese Geschenkidee begeistern. Sie hat ihren Preis – eine dreiviertel Million Euro. Die Nutzanwendung steht außer Frage zumindest wenn der 66. Geburtstag bevorsteht und eine abgesperrte Rennstrecke zur Verfügung steht. Und – was das Wichtigste ist – wenn man Walter Röhrl heißt.

Vor ein paar Tagen drehte die Deutsche Rallye-Ikone und Porsche-Repräsentant auf der Nordschleife des Nürburgrings ein paar Testrunden mit dem schnellsten und saubersten Super-Sportwagen der Welt, dem Porsche 918. Das Hybrid-Auto geht im nächsten Jahr – zwar nur in einer ganz bescheidenen Auflage – in Serie. Aber immerhin: Es ist ein Anfang. Porsche hat einen Grundpreis von 768.026 Euro für den Rekord-Stromer ausgelobt.

Was man mit dem E-Flitzer alles anstellen kann, ohne dass dies im Straßenverkehr auch zu praktizieren sei, demonstrierte der ewig junge und Asphalt-hungrige Altmeister auf dem grauen Band der Sympathie in der Eifel. Vorneweg als „Hase“ ein Porsche Carrera GT am Limit, den Röhrl irgendwann mit lockerem Gasfuß und ohne einen Millimeter zu korrigieren, „verbläst“. Das „Unternehmen 918“ ist auch für den früheren Rallye-Weltmeister ungewöhnlich . Das Fahrzeug ist ein Prototyp mit Plug-in-Hybridtechnologie. Röhrl soll damit nicht nur schneller um die Nordschleife fahren als alle anderen Rennwagen mit Straßenzulassung zuvor. Er soll damit auch zum Sparmeister werden. Nach den ersten Runden des Testtages wurde auf dem Prüfstand für den Spyder ein Verbrauch von nur drei Litern errechnet. Womit er das Gütesiegel „sauberster und schnellster Supersportwagen der Welt erhält.

Walter Röhrl wird im März nächsten Jahres 66. Und mit Blick auf ihn hat Udo Jürgens Recht, der schon vor Jahrzehnten erklärte, dass das Leben doch mit 66 Jahren überhaupt erst anfängt. Wenn Sie mich jetzt noch fragen, ob man mit dieser Perle der Ingenieurskunst aus dem Hause Porsche zur Not am Montag auch noch einen Weihnachtsbaum nach Hause fahren kann, dann antworte ich Ihnen im Brustton der Überzeugung: Wenn das jemand kann, dann Walter Röhrl.

Ein beschauliches und angenehmes Weihnachtsfest wünscht Ihnen

Ihr
Jürgen C. Braun

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