Geiger Corvette: Leistung satt

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Chevrolet hat sich mit der aktuellen Corvette C6 ein eigenes Ranking nach oben gegönnt: die ZR 1-C6. Diese Hochleistungsmaschine macht schon mit ihren 647 PS genügend Furore in etablierten Kreisen. Der in München ansässige Importeur und Tuner Karl Geiger hat sich nun auch dieses Kraftmeiers nochmals angenommen und die ZR 1-Stealth (Geheimnis) kreiert.Sie stellt gewissermaßen die oberste Schaumkrone in der Corvette-Hierarchie dar und brilliert nicht nur mit einer ungewöhnlich hohen Leistung von 730 PS, sondern auch durch entsprechend notwenige Fahrwerksmaßnahmen. Damit stellt die Stealth auch ihre wenigen Mitbewerber wie Mc Laren MP4-12C und Nissan GT-R in den Schatten, die bislang als ultimative Leistungstiere galten. Es sind klassische Zutaten aus der automobilen 3-Sterne-Küche, die zu dem faszinierenden Ergebnis führten: ein filigran überarbeiteter Zylinderkopf, schärfere Nockenwelle (also mit kürzeren Überschneidungen der Ventil-Steuerzeiten), speziell geschmiedete Rennkolben, ein modifizierter (mechanischer) Kompressor mit geänderten Kenndaten sowie eine strömungsgünstigere Auslegung des Ansaugtrakts. Mit diesen Maßnahmen reicht die Endleistung bereits nahe an Formel 1-Werte. Aber nicht nur die reine PS- Leistung lässt das Herz höher schlagen, auch das Drehmoment von 950 Newtonmetern ist rekordverdächtig. Bei ersten Messfahrten signalisierten die Zeitmesser eine Höchstgeschwindigkeit um die 355 km/h. Ebenfalls nahezu Formel 1-konform.

Diese Werte müssen zwangsläufig durch ein entsprechend modifiziertes Fahrwerk abgesichert werden. Auch da hat Geiger nicht gespart. Die aerodynamischen Helfer wurden neu berechnet, was dem Front- und dem Heckspoiler zugute kam. Die Seitenschweller mussten sich ebenfalls einer Kur unterziehen und wurden aus Carbon gefertigt. So bleibt die verkappte Rennflunder brav auf der Straße. Für die innere Sicherheit stehen Recaro-Sportschalen ebenso zur Verfügung wie ein Überrollkäfig. Für den Fall der Fälle. All diese Maßnahmen weisen klar und deutlich auf die ins Auge gefasste Klientel hin: Versierte Sportfahrer, die fähig sind, gleichzeitig 730 Pferde im Zaum zu halten. Die Stealth ist alles andere als ein Cafè-Racer. Das muss auch klar gesagt sein. Einen gravierenden Nachteil aber gibt es dennoch: die allerletzten Exemplare stehen zum Verkauf an, danach ist diese Sonderserie endgültig ausverkauft. Wer auf die Schnelle 234.788,- Euro bereithält, kann noch zu den Gewinnern zählen, denn als Sammlerstück dürfte der Kaufpreis später eher höher liegen.

Text: Frank Nüssel
Bilder: Ralf Schütze

Nach oben scrollen