Buchtipp der Woche

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Björn Moschinski: Vegan kochen für alle. Südwest Verlag; 17,99 Euro.

Gulaschsuppe, Wiener Schnitzel, Apfelstrudel…ja, Sie lesen richtig und befinden sich – wenn Sie den Titel gelesen haben – keineswegs in einem falschen Film, sondern sind gewissermaßen zu Gast bei einem jungen Mann, der sich als Profikoch auf Veganes spezialisiert hat. Ein Profikoch, der auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier verzichtet? Na, der ist ja schnell fertig, wenn er so wenig zur Auswahl hat, mag man spontan denken. Weit gefehlt.

Die Rede ist von Björn Moschinski, Jahrgang 1979, seit einiger Zeit nach verschiedenen Stationen selbständig mit einem veganen Restaurant in Berlin. Und wenn ein großer Sachbuchverlag sich seiner Rezepte für ein Kochbuch bedient, dann heißt das: Veganer sind vielleicht noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen, aber längst keine Außenseiter mehr. Und schon gar nicht solche, die genussfeindlich an all jenem knabbern, was man einem Meerschweinchen oder Kanarienvogel vorbehalten glaubte.

Björn Moschinski bekennt sich im Vorwort klar zum veganen Leben als Argument pro Tierschutz, so erklärt sich auch ein weiteres Bekenntnis, jenes zu Ersatzprodukten für alles, was konventionell täglich benötigt, vegan aber tabu ist, also auch Milchprodukte und Eier. Dass solch ein Ersatz weder seltsam schmecken noch unnötig teuer sein muss, erklärt sich aus dem selbstbewussten Buchtitel Vegan kochen für alle.

So ist dieses Buch vor allem für Menschen ansprechend, die gerne Neues ausprobieren, vielleicht speziell auf Veganes neugierig waren, sich vorm geistigen Auge aber am Tisch mit strohtrockenen Grünkernballen und gewürzarmer Rohkost sahen. Ansprechende Fotos und nützliche Tipps ergänzen die klar formulierten Rezepte und flotten Zwischentexte. Und man wird überrascht sein, wie vieles aus den täglichen Vorlieben sowieso vegan ist – die Ratatouille mit gebratener Polenta zum Beispiel, der man auch im konventionellen Restaurant begegnen kann.

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