10 Jahre mit Erfolg im Wüstensand…

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Am 19. September 2002 ließ Sven Quandt seine neu gegründete Firma mit dem Namen X-raid ins Handelsregister eintragen. Quandt ist zu dieser Zeit bereits jahrelang und eindeutig mit dem Sand-Bazillus vorbelastet. Als Teamchef, als Konstrukteur und als Fahrer hat er sich seine Meriten auf der ganzen Welt eingefahren: zweimal Vize- und ein Mal Weltmeister in der Marathonklasse der Cross Country- Meisterschaft. Das war seine Ansage. Auch mal ein gutes Jahr weltweiter Motorsportchef von Mitsubishi. Abgehakt. Die familiären und geschäftlichen Bindungen nach München (BMW) sorgten dann dafür, dass Quandt einen Paradigmenwechsel vollzog, also quasi nach Deutschland zurückkehrte. Als erstes war der BMW X5 an der Reihe und wurde nach den Sportregeln modifiziert für harte Wüstenrennen. Der alte Haudegen und Dakar-Kämpe, Gregoire de Mevius, scheuchte den dann anlässlich der Baja Deutschland derart souverän durchs Gelände, dass am Schluss der Gesamtsieg eingefahren war.

Dann rief- nolens volens- die Dakar, damals noch in Afrika beheimatet. Inzwischen hatte Alpinski-Star Luc Alphand die Sport-Disziplin gewechselt, war zum X-raid-Team gestoßen und brachte mit Beifahrer Matthew Stevenson den Wüsten-X5 2003 und 2004 als Diesel-Gesamtsieger der beiden Dakars in die Annalen der Historie. Ein Affront gegen die starken, aber durstigen Benziner! Quandt setzte weiter auf die Leichtöl-Motoren und hatte seine Gründe: mehr Drehmoment und weniger Spritverbrauch, das hieß: seltener zum Nachtanken anhalten müssen.

In den Folgejahren wurden Teams von X-raid sechs Mal FIA-Weltcup-Sieger. Als der kleine BMW X3 dann den etwas behäbigeren X5 ablöste, schlug dieser Wechsel sofort in attraktive Siege um und verlängerte die Erfolgskette. Das war ab 2005. Viele der X3 CC gingen auch in die Hände anderer Fahrer und Teams über.

Unter strikter Geheimhaltung wurde dann ab Frühjahr 2010 ein MINI All4 Racing aufgebaut. Stéphane Peterhansel , bis dahin 9-facher Dakar-Sieger, übernahm Test- und Abstimmungsfahrten, seine grundsolide und jahrzehntelange Erfahrung war gefragt. Ein erster Probe-Start bei der Dakar 2011 diente vor allem ersten Wettbewerbserkenntnissen. Alain Chicherit zerlegte dann aber unnötigerweise das kostbare Einzelstück vorzeitig. Ein Jahr später standen dann gleich zwei Mini's auf dem Podest ganz oben: Peterhansel gewann und Nani Roma fuhr Silber ein. Ein großartiges Ergebnis, das für weiteren Aufwind sorgte und die so wichtigen Sponsoren bei der Stange hielt.Fast alle Piloten der Weltspitze fuhren inzwischen für X-raid, darunter Jutta Kleinschmidt/Tina Thörner auf dem X3, Colin Mc.Rae, der viel zu früh verstorbene Schotte, der viel Wissen und Erfahrung einbrachte, Nasser al Attyiah, der wilde Reiter aus dem Emirat Qatar und viele andere.Im Augenblick ist mal wieder Zeit das kostbarste Gut bei den Mannen um Sven Quandt: die 2013er Dakar ruft immer lauter, letzte Tests müssen absolviert werden, die ganze Logistik für die Verschiffung im November, Ersatzteile, Manpower- Zuteilung und vieles mehr. Die ersten 10 Jahre waren verflixt schnell um, waren spannend, viele Höhen, manche wenige Tiefen. Trotz der Erfolge gibt's kein Ausruhen, so Chef Quandt im Gespräch mit KÜS-Online.

Text. Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Team

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