Bulldogs in Brandenburg

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Das 8. Ostbrandenburgische Bulldogtreffen in Zechin lockte Tausende Oldtimer- und Traktorenfreunde in den Oderbruch. Rund 200 Traktoren aus Vergangenheit und Gegenwart waren in der 700 Seelen zählenden Gemeinde zwischen Seelow und Frankfurt/Oder zu bewundern. Aber auch Autos, Motorräder, Fahrräder und Raupenschlepper stellten sich dem begeisternden Publikum. Dieses Spektakel wird in dieser Region alle zwei Jahre organisiert.

Zu sehen war ein alter Deutz aus dem Jahr 1936. Besitzer Frank Schmoranz und zugleich Vorsitzender des Vereins Oldtimer & Traktorenfreunde ist stolz auf sein Gefährt. Der 49-jährige Diplomingenieur benutzt seinen Traktor, koppelt zwei Hänger an, dann heißt es: „Heu machen“. Aufmerksamkeit errregte auch ein Deutz Schlepper F2 M 315 aus dem Jahr 1935 mit einer Leistung von 25 PS, einem Hubraum von 3.400 ccm und einem Gewicht von 2.650 kg. Gleich daneben der Deutz F3 M 317 aus dem Jahr 1941. Seine Leistung liegt bei 50 PS bei einem Hubraum von 5.768 ccm. Sein Besitzer scheute keine Mühe und brachte das „gute Stück“ wieder auf Vordermann. Ganze fünf Jahre dauerte es. Eine Meisterleistung.

Jürgen Tews aus Falkenhagen bei Seelow kam gleich mit zwei Fahrzeugen nach Zechin: mit dem Famulus 36 von 1961 und mit einem Multicar M 22. Der Lkw-Fahrer betreibt privat Ackerbau, wofür er die alte Technik einsetzt. Tews würde gern noch mehr seinem Hobby frönen, aber die Zeit lässt momentan nicht mehr zu. „Denn schrauben ist meine Leidenschaft“, sagt er. Vom rumänischen Hersteller UTB war ein Traktor vom Typ Universal 445 SV zu sehen oder ein RS 04/30 von 1957 mit einer Leistung von 30 PS. Der Traktor besitzt fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Zur Ausrüstung gehören eine hydraulische Ackerschiene und eine Zapfwelle. Auch ein Traktor ZT 303 vom Hersteller TW Schönebeck mit einer Leistung von 100 PS präsentierte sich. Ferner fand ein MAH 714 von 1936 Gefallen. Seine Leistung beträgt zehn PS, sein Hubraum 1.800 ccm. Sein Besitzer erwarb das Fahrzeug 1996, erweckte es 2009 „zum Leben“, obwohl er sich erst seit dieser Zeit mit der Technik befasste. Kompliment!

Aussteller von der Uckermark, vom Spreewald oder aus dem nahen Polen kamen zum Bulldogtreffen. „Wir wollen die alte Technik vorführen, mit der wir uns ohnehin in der Freizeit ständig beschäftigen“, sagt Schmoranz, der neben dem Deutz noch drei weitere alte Traktoren hegt und pflegt. Der Vereins-Chef berichtet voller Freude, dass sich immer mehr junge Menschen für die alte Technik interessierten und sich solcher Fahrzeuge annehmen, sie aufpäppeln und zur Ausstellung bringen.

Im Vordergrund stehe die alte Technik als Kulturgut, sagt der gebürtige Mecklenburger Schmoranz, der dabei immer wieder fasziniert beobachtet, wie Großeltern ihren Enkeln anhand der Maschinen erklären, wie sie einst lebten.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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