Test-Tour: Isuzu D-Max

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Als hätten sich die führenden Pickup-Hersteller (Ford, ISUZU, Mazda, Mitsubishi, Nissan und Toyota) auf ein gemeinsames Konzept geeinigt: auch die jüngste Generation dieser zuverlässigen Arbeits- und Lifestyle-Geräte ähnelt sich untereinander sehr, hat ein nahezu identisches Konzept: 3 unterschiedliche Kabinengrößen (entsprechend unterschiedliche Ladeflächen), überwiegend 2,5-Liter Turbodiesel-Triebwerke, wird überwiegend als Allradler mit Getriebereduktion angeboten, obwohl es auch Modelle mit Zweiradantrieb gibt, als Sparbrötchen quasi. Benziner haben, zumindest auf dem deutschen Markt, keine Chancen: ihr Verbrauch wäre zu hoch und das Drehmoment bei gleichem Hubraum wesentlich schwächer.

Die aktuellste Version steuert nun Isuzu bei, den D-Max (siehe www.kues. de vom 25. April 2011: erste Vorstellung). Das Mutterhaus gehört zu den führenden Fabrikanten der Dieselmotoren-Zunft, weltweit. Gute Voraussetzungen also für die Frischgeburt des D-Max. Und so haben Designer und Techniker des Hauses alles logisch zusammen geführt, was einen Pickup mit Anspruch gut und erfolgreich macht. Das Triebwerk: frisch erstarkt auf 163 PS und mit einem brachialen Drehmoment von 400(!) Newtonmetern gesegnet. Die stehen zwischen 1.400 und 2.000 Kurbelwellenrotationen an, was für kraftvollen Vortrieb und hohe Reserven spricht. Die Elektronik der modernen Common-Rail-Einspritzung verteilt das Leichtöl praxisgerecht und verbrauchsfreundlich auf alle vier Zylinder. Bereits beim Starten gibt sich der Motor unverwechselbar als Selbstzünder zu erkennen. Mit leichtem Schmatzen und zunächst unüberhörbaren Verbrennungstakten nimmt er seine Arbeit auf, wird mit zunehmender Betriebswärme aber leiser.

Wir hatten uns für ein Sondermodell entschieden, das der Kategorie Custom-Space Cab angehörte, also ein 1,5-Kabiner mit gehobener Ausstattung u n d der offerierten 5-Gang-Automatik mit sequentiellem Handschalt-Modus. Eine feine, überzeugende Lösung im Übrigen. Mountain Top hatte eine passgenaue Riffelblechabdeckung dafür gebaut, die sich als absolut staub- und wasserdicht erwies und dank zweier hydraulischer Stoßdämpfer ganz easy zu öffnen und zu schließen war.

Um auch auf unserer 1.200 Kilometer langen Test-Tour praxisgerechte Verbrauchswerte zu ermitteln, begaben wir uns auf eine 700 Kilometer lange Fahrstrecke, die als berüchtigter Referenz- Fahrzyklus für Nutzfahrzeuge gilt. Die A5 durch die Kasseler Berge, dann nach Osten über Bundes- und Landesstraßen durch den Naturpark Meißner-Kaufunger Wald. Highway- Steigungen von bis zu 8 % spickten den Parcours ebenso wie kurvenreiches Geschlängel in den Bergen. Wir ärgerten uns über die zahlreichen mautflüchtigen 40-Tonner, die unseren Fahrrhythmus ständig durcheinander brachten.

Auf diesem harten Feld benötigten wir im Mittel prompt 9,921 Liter Leichtöl. Flachere Streckenpassagen mit Richtgeschwindigkeiten von 12o km/h erledigte der D-Max mit nur noch 8,2 Litern, während häufigere Stadt- und Dorfdurchfahrten mit 8,65 Litern zu Buche schlugen. Unter dem Strich ergab das einen mittleren Verbrauch von 9,11 Litern. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch auch das Messen der Höchstgeschwindigkeit, die Isuzu bei diesem Modell mit 18o km/h angibt. Unser Testproband verwöhnte uns mit gemessener V-max von 184,7 km/h, was für einen Pickup zwar ein blendender Wert, aber auch völlig sekundär ist.

Das Einzige, was uns störte, war das Lenkrad, das auf jegliche grifffreudige Profilierung verzichtet und aalglatt ist, folglich ständig durch die Finger glitt, auch wenn wir es nicht so wollten. Für die Zukunft dürfte dieser Punkt aber seitens Isuzu kein unlösbares Problem sein. Generell ist der D-Max 4×4 ab 23.400 Euro zu haben. Die von uns strapazierte Variante Custom, Space Cab mit Automatik liegt ab 31.400 Euro an, also 1.600 Euro mehr als für den 6-gängigen Schalter.

Die virtuelle Stiftung Pickup-Test würde zum D-Max schreiben: Sehr empfehlenswert.

Text und Bilder:Frank Nüssel
CineMot

Scroll to Top