BMW: 30 Jahre 3er (E30)

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Kompakt, kräftig und in großer Karosserievielfalt beschleunigte der BMW 3er (E30) vor genau 30 Jahren auf die Überholspuren der Autobahnen und Verkaufscharts. Dabei halfen auch neue Karosserie- und Motorvarianten.

Anders als in der ersten Generation gab es den 3er in der Neuauflage auch als Cabrio und Kombi. Und im Motorsport zeigte der erste M3 der Konkurrenz den Auspuff. Genügend Pluspunkte, um den ersten Platz in der Zulassungsstatistik der Premium-Mittelklasse auch gegen Mercedes 190 und den aufstrebenden Audi 80/A4 zu verteidigen. Bis Dezember 1993 wurden vom E30 in München und Regensburg 2,34 Millionen Einheiten gebaut, von denen heute noch über 100.000 auf deutschen Straßen im Einsatz sind.

Punkten konnte der E30 vor allem mit seinen überraschend guten Fahrleistungen. So war der 66 kW/90 PS leistende BMW 316 mit einer Vmax von 175 km/h beachtliche 15 km/h schneller als der Vorgänger. Das Spitzenmodell, der 102 kW/139 PS leistende 323i übersprang sogar die damals imageträchtige 200-km/h-Marke. Sparmeister wurde die Baureihe E30 dann mit dem Typ 325e, in dem der 92 kW/125 PS starke, hoch verdichtete 2,7-Liter-Sechszylinder relativ hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und einen Normverbrauch von nur 5,9 Litern ermöglichte. Ein Erfolg wurde dieser jedoch nicht.

Sparen wollten BMW-Fahrer lieber mit Selbstzündern. Hier legte BMW 1985 mit dem 324d nach, dessen 63 kW/86 PS leistender Sechszylinder bescheidene 5,0 Liter Normverbrauch vorweisen konnte. Drehfreudig und agil wie ein Benziner war aber erst die 85 kW/115 PS starke Turboversion 324td, die ab 1987 angeboten wurde.

Ab 1985 übernahm der 217 km/h schnelle 325i mit 125 kW/170 PS starkem Sechszylinder vom bisherigen 323i die Position des Flaggschiffs. Er war zudem auch noch als 325iX mit Vierradantrieb lieferbar. Neuerscheinung Nummer vier war in jenem Jahr der BMW M3. Die Eckdaten kündeten von einem echten Sportwagen: 147 kW/200 PS, Höchstgeschwindigkeit über 235 km/h, aus dem Stand in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 spurtend.

Auch beim Karosserieprogramm bestimmte beständiges Wachstum die Produktpolitik. So wurde im Herbst 1983 eilig der 3er mit vier Türen nachgeschoben. Von Anfang an hatte BMW den Karossier Baur in die Entwicklung des E30 einbezogen und so war schon 1983 ein Baur Topcabriolet mit markantem Überrollbügel des 3er lieferbar. Zwei Jahre später folgte die Eigenentwicklung 325i Cabriolet, das ohne Überrollbügel auskam und die Initialzündung für einen noch nie erlebten Open-Air-Boom war.

Auf der IAA 1987 überraschten die Münchner mit der Studie eines M3 Cabriolets. Die Publikumsresonanz war so groß, dass die Serienfertigung bereits im Mai 1988 anlief. Mit bis zu 158 kW/215 PS starken 16-Ventil-Vierzylindern hielt der M3 fortan den Titel des weltweit schnellsten viersitzigen Cabriolets: In 6,9 Sekunden wurde die 100 km/h-Marke erstürmt bis bei Tempo 240 ein regelrechter Orkan Sturmhauben und Toupets auf ihre Sitzfestigkeit prüfte.

Über das Ende der E30-Limousinen hinaus blieb auch die letzte Karosserieform im Programm, mit der BMW 1987 die Mittelklassekäufer überraschte: der Kombi. Im August 1987 stellte BMW den 3er als Touring vor. Weniger als Laster denn als Lifestyletransporter wurde der E30 Touring zu einem so erfolgreichen Trendsetter, dass er erst 1993 von einem Kombi der dritten Dreier-Generation abgelöst wurde. Als Viertürer feierte der dritte Dreier schon Ende Oktober 1990 Pressepräsentation – und ließ den Vorgänger schlagartig um ein Jahrzehnt altern. Die Zeit war über die steife, kantige Form des E30 hinweggegangen, allein Cabrio und Touring hielten sich länger.

Text: Spot Press Services/Wolfram Nickel
Fotos: BMW, SPS

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