CD-Tipp der Woche

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Ultravox: Brilliant. (EMI)

Augen zu – und raten, was man hört: Verschollene und jetzt aufbereitete Aufnahmen aus Zeiten von Vienna oder Dancing With Tears In My Eyes vielleicht? Halb richtig. Die Band hinter diesen legendären Titeln meldet sich unter dem bekannten Namen zurück, aber mit krachneuen Titeln. Wobei die Vorsilbe hier nicht wörtlich zu nehmen ist, denn Brilliant besticht durch Wohlklang. Eine bittersüße Hommage nennt Midge Ure punktgenau das neue Werk.Die Begeisterung gilt aber nicht nur dem Frontmann, sondern auch Billy Currie, Chris Cross and Warren Cann, eben der gesamten Ultravox-Urbesetzung.

Das Bekenntnis des Zurück-Zu-Den-Wurzeln kommt nicht von ungefähr: Wir passten in kein musikalisches Lager, grätschten quasi dazwischen. Während alle anderen ihre Popsongs auf Synthesizer spielten, kamen wir mit 'Vienna'. Manchmal waren wir auf der Bühne durch und durch eine Rockband, zumal wir neben Synthesizern auch auf Gitarren zurückgriffen.

Den Produktions-Prozess von Brilliant kann man als klassisch für ehrgeizige Klangprojekte bezeichnen:
Ich habe ein Haus mitten im Wald an einem See in der Nähe von Montreal. Wir waren übereingekommen, dass es am besten sei, wenn wir uns dort mit Laptops, Keyboards und Gitarren zurückziehen und ohne große Einflüsse von außen schauen, ob wir noch immer gemeinsam Songs schreiben können.

Sie konnten. Ultravox frönen ihrer Liebe zum Elektronikpop, dann wieder einer ganz klassischen Violine, pendeln zwischen Pop und Rock, und die Verwandtschaft zu Midge Ures Solopfaden (That Certain Smile) wird auch nicht verleugnet. Als Vorbilder gibt der übrigens nicht nur Größen wie David Bowie und Roxy Music an, sondern ausdrücklich auch die deutschen Pioniere von Kraftwerk.

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