Qatar-Rallye: Glühendes Finale

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Die Qatar Sealine Rallye, 3. Lauf zum FIA Cross Country Worldcup, setzte die Dramatik der diesjährigen Wüsten-Rallies fort. Während Nasser Al Attiyah an der Spitze weiter das Sagen hatte, war der Kampf um Punkteplätze für den Weltcup richtig entbrannt. Dem X-Raid-Mini All4 Racing-Duo Al Mutaiwei/A. Schulz genügte ein 4. Tagesrang, um den 3. Platz im Gesamten zu verteidigen. Das bislang auf dem 2. Platz liegende Mini-Team Al Rajhi/Palmeiro hatte seinen Dienstwagen derart vehement kalt verformt, dass es zweifelhaft war, ob sie am nächsten Tag wieder starten konnten. Bis dahin lagen sie auf dem 2. Gesamtplatz hinter Al Attiyah. Schlesser, der im Weltcup derzeit Führende, blies zur Attacke auf den Rest der Titel-Aspiranten, da die Strecke seinem Buggy sehr entgegen kam. So belegte er am vorletzten Tag den 2. Tagesrang, während Al Mutaiwei taktisch fuhr, um im Gesamtkonto vor dem Franzosen zu bleiben. Die Argentinier Alvarez/Graue, auf identischem Hilux (von Overdrive Racing) unterwegs wie der Qatari, belegten Patz 3 an diesem Tag. Boris Gadasin, auch um den Weltcup fightend, brachte seinen infernalisch gehenden G-Force Proto auf dem beachtlichen 5. Rang ins Ziel. So langsam hat sich das Team auf Sand und Dünen eingeschossen.

Der letzte Tag ließ dann nochmals ordentlich aufhorchen: Während Nasser Al Attiyah risikofrei seinen Gesamtsieg einfuhr, war das Pech dem Team Al Rajhy/Palmeiro treu an der Seite: Mit frisch aufgebautem Mini zelebrierten sie einen gewaltigen Reifenschaden, der zudem noch zu einem Brand in der Bremsanlage führte: Das endgültige Aus, bevor noch größere Schäden anstanden. Al Mutaiwei/Schulz blieben nicht nur in der Tageswertung vor Schlesser, sondern bei der Gesamtabrechnung ebenfalls: Der 3. Platz war die Belohnung für eine überlegte und taktisch kluge Fahrt.Das russische X-Raid-Team Kusnetsov/Elagin auf dem BMW X3 CC darf sich den 7. Gesamtrang als Erfolg ans Revers heften.

Bilanz der Qatar-Veranstaltung: Vorneweg machten es die versierten Dakar-Haudegen Nasser Al Attiyah und Alvarez auf identischen Hilux-Rennern unter sich aus. In 3 Monaten, bei der Rallye Baja Espana Aragon, werden die Karten neu gemischt. Wer von den Wüstensöhnen dann noch aufs europäische Festland wechselt, bleibt erstmal dahin gestellt. Sven Quandt, Teameigner von X-Raid, selbst ehemaliger Vize- und Weltmeister in der Cross Country-Disziplin, weiß durchaus, was er sagt: Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis schon zufrieden. Das Wichtigste ist, dass Al Mutaiwei den Abstand zu Schlesser abbauen konnte. Dass Nasser (Al Attiyah) hier gewann, war voraus zu sehen, es war sein Heimspiel und die Toyota-V8-Benziner sind höllisch schnell, haben unbestritten technische Vorteile gegenüber unseren 6-Zylinder-Dieseltriebwerken. Mal sehen, wie's dann hier in Europa weiter geht, wo wir auf jeden Fall in stärkster Formation antreten werden.

Text: Frank Nüssel
Bilder: marathonrallye.com, X-Raid

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