Erste Erfahrungen Peugeot 208

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Kleine, kompakte, wendige Fahrzeuge mit Chic, Charme und Esprit: Das waren einige der Grundtugenden des französischen Autobauers Peugeot gewesen, mit denen die Löwenmarke sich seit jeher einen festen Platz im Straßenbild erkämpfen konnte. Als die Franzosen dann noch mit dem Klappdach-Cabriolet, der Baureihe „CC“, eine neue Marktlücke entdeckten und sich in diesem Segment als Erste neben dem Mercedes SL etablierten, schien der Weg zu wachsenden Absatzzahlen vorgezeichnet.

Doch mit dem Nachfolger des noch recht „schnuckeligen“ 206, dem sogar ein „Erbfolger“ in Gestalt des 206plus zur Seite gestellt wurde, hatte das Haus weniger Glück. Der Peugeot 207 wirkte eher spröde, farblos und war auch ohne Fortune. Vor allem bei den Frauen, deren Anteil an den automobilen Miniaturen mit dem Löwen-Signé stetig schrumpfte, fand der „Franzosen-Polo“ wenig Gegenliebe. Das soll jetzt mit dem Nachfolger-Modell 208, das am kommenden Wochenende seine Markteinführung erfährt, anders werden: Mit dem 208 hat Peugeot nicht nur die eigenen Wurzeln, sondern auch die Möglichkeiten der einst verheißungsvollen „Petitesse“ wieder entdeckt. Der Neue wirkt nicht nur so: Er ist auch in der Tat kleiner und leichter geworden, er hat mehr Eigenständigkeit, eine wieder etwas verspieltere Formenwelt mit einem nicht mehr so weit aufgerissenen „Löwenmaul“. Und er ist bereit, vor allem im Kreis jungen Käuferschichten und eben auch bei der „femme fatale“ wieder ins Herz des Konsumenten zu fahren.

Peugeot schickt den neuen Hoffnungsträger im Kreis der kleinen Kompakten mit dem Schlagwort „Re-Generation“ auf die Reise. Zu diesem „Erneuerungspaket der Generationen“ gehören neben dem munteren Design, eine vielfältige und modernere Motorentechnik, die von sparsam und genügsam bis flott reicht. Hinzu kommt eine anspruchsvolle und umfangreiche Grundausstattung, mit der man in dem mit über vier Millionen Zulassungen umkämpftesten europäischen Marktsegment wieder Boden gutmachen will. Neben jungen Menschen, die mit Touchscreen und Apps (Computerprogrammen) im Interieur angelockt werden sollen, hat man auch den familiären Bereich der Zweitautos wieder fest im Blick.

Gegenüber dem Vorgänger hat der „208“ die Viermeter-Marke in der Länge unterschritten, bietet dank eines raffinierten Innenraumkonzeptes bei gleichem Radstand aber dennoch viel „bewohnbaren“ Raum. Sowohl als Dreitürer aber auch als Fünftürer gewährt das Fahrzeug den Passagieren in der zweiten Reihe ein Plus von fünf Zentimetern an Beinfreiheit. Und dies bei einem um 15 Liter auf 285 Liter angewachsenen Kofferraum. Ein respektabler Wert für Fahrzeuge, deren natürlicher Lebensraum eher die Stadt als die Autobahn ist.

Der Peugeot 208 bringt mit 1.050 Kilo etwa 110 Kilogramm weniger als der Vorgänger auf die Waage. Das führt zu günstigeren Verbrauchswerten, aber auch zu weniger Emissionen von Schadstoffen. Der 68 PS starke Basisbenziner etwa genehmigt sich nur 4,3 Liter Treibstoff auf 100 Kilometern und emittiert 99 Gramm CO2. Damit unterbietet er die nicht nur psychologisch wichtige Marke von 100 Gramm, die außerhalb Deutschlands bares Geld wert ist. Noch genügsamer gibt sich die Diesel-Fraktion: Der 1,4-Liter große e-HDi mit 68 PS gibt sich mit einem Verbrauchsschnitt von 3,4 Litern und 87 Gramm CO2-Ausstoß zufrieden.

Teil einer neuen Motorengeneration ist der Dreizylinder mit 1,0 und 1,2 Litern Hubraum, der ab diesem Sommer auf dem Markt sein wird. Zunächst einmal weist das Portfolio der Antriebs-Aggregate zwei Benziner mit einer Leistung von 95 und 120 PS auf. Hinzu kommen fünf Dieseltriebwerke, mit einem Leistungsspektrum von 68 bis 115 PS. Ab dieser Grenze gibt es auch ein Start-Stopp-System. Im Herbst wird noch ein 1,6-Liter-Benziner mit 156 PS nachgeschoben.

Aus drei Ausstattungsstufen (Access, Active, Allure) kann der Kunde wählen, wobei er ab der zweiten ein vor allem für jüngere Käuferschichten ansprechendes Touchscreen-Display bekommt. Der Blick auf die Armaturen geht ungehindert über den oberen Lenkradkranz hinweg. Ein optionales Navigationssystem gibt es bereits für weniger als 500 Euro. Auf Wunsch erhältlich sind Audio-Streaming über Bluetooth und ab Sommer mit den sogenannten Connect Apps von Peugeot zusätzliche Telematikdienste. So etwas suchte man bisher in diesem Marktsegment vergeblich. Auch Annehmlichkeiten wie Panorama-Glasdach, Tempomat und ein selbstständig agierender Einparkassistent sind Beweis dafür, mit welchen Hoffnungen Peugeot den 208 als potenziellen Verkaufsschlager ins Rennen schickt.

Die Preisliste für den günstigsten Benziner beginnt bei 11.600 Euro. Eine Diesel-Variante kann der potenzielle 208-Fahrer ab 13.600 Euro ordern.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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