Background, Hintergrund ist traditionell das Thema des zweiten Pressetags der 82. Auflage des Genfer Automobilsalons. Eines war dabei ganz klar: Vom großen Thema Elektromobilität, dass im Mittelpunkt des letzten Messestand, ist aktuell nicht viel übrig geblieben. Einzig Renault besetzte mit dem neuen Zoe das Segment produktseitig wie auch praktisch mit E-Tank-Beispielen. Peugeot bringt ein anderes Konzept in die aktuelle Diskussion: den Diesel-Hybrid.
Damit gehen die Franzosen einen anderen Weg als die anderen Anbieter von Hybrid-Lösungen, die auf die Kombination von Otto-Motoren mit dem E-Antrieb setzen. Sprit sparen können beide Varianten. Welches Konzept sich in diesem Segment letztendlich durchsetzt, ist genauso wenig einzuschätzen, wie die ganze weitere Entwicklung der alternativen Antriebstechnologien.
Toyota, einer der größten Protagonisten der Hybridisierung seiner Modellpalette setzt weiter darauf. Der japanische Konzern zeigte am Genfer See den Yaris Hybrid. Damit ist jetzt erstmals ein Vollhybrid auch in der Kleinwagenklasse verfügbar. Allerdings sind auch hier die Stückzahlen im homöopathischen Bereich. Am Markt verfügbar ist er ab Juni diesen Jahres.Parallel dazu zeigte man bei Toyota eine neue Vollhybrid-Studie. Bei dem FT-Bh Concept handelt es sich um einen Kleinwagen, der im Übrigen leichter sein soll als der kleinste Vertreter des Hauses, der Aygo.Die sogenannte Systemleistung gibt man mit 100 PS an. Der CO2-Ausstoß liegt nach Herstellerangaben bei 79 g/km. Umgerechnet entspricht dies einem Verbrauch nach aktueller Norm von rund 3,3 Liter auf 100 Kilometer.Der Premium-Ableger der Japaner, Lexus, präsentierte einen entsprechenden Technologieträger: Die Toyota-Tochter hatte mit der Coupé-Studie, genannt LF-LC, am Lac Leman seine Europa-Premiere. Denn unter dem chicen Blech arbeitet ebenfalls ein Vollhybrid-Antrieb.
Vielmehr hörte man bei den Gesprächen mit beinahe allen Anbietern beinahe unisono, dass die Verbrennungsmotoren noch große Einspar- wie Leistungs-Potenziale haben, je nachdem wie die Antriebsaggregate Auslegungs- und insbesondere Steuerungstechnisch, sprich von der Motor-Elektronik her, vom Markt gewollt werden. Ergo wird es letztendlich wohl vom Benzin/Diesel-Preis an den Tankstellen abhängen, in welche Richtung sich in absehbarer Zeit unsere Fahrzeuge entwickeln werden.
Text und Bilder: Bernhard Schoke