Rallye Monte Carlo: Triumph für Loeb, Debakel für Ogier und Volkswagen

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Triumphaler Einstieg in die WM-Saison für Serien-Weltmeister Sébastien Loeb, Debakel für Volkswagen bei der Rückkehr in die Rallye-WM. Mit zwei Paukenschlägen endete am Sonntag die Rückkehr der traditionsreichen Rallye Monte Carlo in den WM-Zirkus. Am letzten August-Wochenende treten die besten Rallyepiloten der Welt dann in Deutschland zum Weltmeisterschaftslauf an.

Es war ein Start-Ziel-Sieg und eine eindrucksvolle Dominanz seines Teams und seiner persönlichen Ausnahmefähigkeiten. Von Beginn an hatte der achte Champion Sébastien Loeb im Citroën DS3 der „Monte“, die erstmals nach dreijähriger Pause wieder in den WM-Kalender aufgenommen worden war, seinen Stempel aufgedrückt. Am Ende hatte der Elsässer gemeinsam mit seinem monegassischen Beifahrer Daniel Elena 2:45 Minuten Vorsprung auf den Spanier Dani Sordo im Mini John Cooper Works WRC. Auf Rang drei landete Ex-Weltmeister und Ford-Neuling Petter Solberg (Norwegen) im Fiesta RS WRC.

„Monte Carlo ist meine Rallye. Es ist perfekt, so in die neue Saison zu starten. Wir hatten während der gesamten Rallye keine Probleme; schwärmte der 37jährige Loeb nach seinem sechsten „Monte“-Erfolg, der ihm die Maximal-Punktzahl von 28 Zählern einbrachte. Die traditionsreiche Veranstaltung in den französischen „Alpes Maritimes“ und im Fürstentum hat während der WM-Auszeit nichts von ihrem einzigartigen Reiz und dem unnachahmlichen Flair verloren.

Für die beiden letzten Nachtprüfungen am Samstag durften die Teams zusätzliche Scheinwerfer auf den Motorhauben montieren. Die Straßen wurden darüber hinaus vom grellen Blitzlichtgewitter Tausender von Fans an den Straßenrändern erhellt, die für ausgelassene Party-Stimmung sorgten. Am legendären Col de Turini ballten sich die Menschenmassen. Allerdings gab es dieses Jahr keinen Schnee und es herrschten Temperaturen knapp über null Grad. „Ich habe jede Minute dieser Rallye genossen. Ich bin unendlich glücklich, dass ich zum Einstand bei Ford auf dem Podium stehen darf“, freute sich Solberg, der nach dem frühen Ausfall des Finnen Jari-Matti Latvala die Farben des Werksteams von Malcolm Wilson hoch hielt.

Keine all zu guten Erinnerungen an den Einstand in die Saison, die man komplett mit einem Škoda Fabia S2000 bestreiten wird, dürften Sébastien Ogier und Volkswagen Motorsport haben. Der WM-Dritte, der in diesem Jahr in die Entwicklung des neuen Polo R WRC für die WM-Saison 2013 eingebunden ist, fiel nach bis dahin starker Vorstellung auf der zehnten Wertungsprüfung nach einem Unfall aus. „Das war der heftigste Abflug meiner Karriere“, konstatierte der 28jährige, nachdem er und sein Co-Pilot Julien Ingrassia am Freitag aus dem „Centre Hospitalier Valence“ entlassen worden waren, wohin die beiden vorsorglich zur Untersuchung gebracht wurde. Der Škoda der beiden war bei Tempo 160 von der Strecke abgekommen.

„Wir sind froh darüber, dass den beiden nichts passiert ist“, sagte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen. „Aber es ist schade, dass Sébastien und Julien nicht die Zielankunft in Monaco feiern konnten, nachdem das Duo bis dahin gezeigt hatte, welches Potenzial in ihnen steckt.“ Vom 24. bis 26. August wird die WM mit der „Rallye Deutschland“ an der Mosel und auf dem Hunsrück Station machen. Eine Woche später als ursprünglich geplant, um somit den Olympischen Spielen in London aus dem Weg zu gehen.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Teams

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