Die Dakar-Rallye 2012, die in Argentinien, Chile und Peru stattfindet, wird nun neu geschrieben. Peru ist hinzugekommen. Und das die letzten 3 Jahre dominierende VW-Team hat die Lust verloren. Carlos Sainz und Al Attiyah, die Sieger der letzten beiden Umläufe, sind nicht mehr dabei. Es kommt somit zwangsläufig zu neuen Duell-Figurationen, denn der Südafrikaner Giniel de Villiers, der vor 3 Jahren gewonnen hatte, tritt nun mit einem neu konzipierten Toyota Hilux des heimischen Imperia-Teams an. Ein 8-Zylinder Benziner mit enormer Leistung steckt da drin und macht Hunger auf den Gesamtsieg. Wenn da nicht zwei alte Fahrensmänner wie Stéphane Peterhansel und Nani Roma auf den neuen Monster Energy-Minis von X-Raid dabei wären. Beide Fahrer sind zwar Teamkollegen, zugleich aber auch Konkurrenten, beide wollen gewinnen, müssen gleichzeitig aber auch auf die Konkurrenz achten. Zudem sind ein gutes halbes Dutzend Fahrerteams dabei, die sich, so die Großen schwächeln oder sich Blößen geben, nur darauf warten, zuzuschlagen und nach ganz vorne zu fahren.
Vom Toyota Hilux ist außer der Anzahl der Zylinder, und dass er höllisch schnell sein soll, technisch kaum etwas bekannt, die Minis aber konnten um 30 Kilogramm erleichtert werden, ein neues Motoren-Setup wurde entwickelt und sie führen fortan gleich 3 komplette Ersatzräder mit sich. Schützenhilfe erwartet de Villiers von seinem Markenkollegen Duncan Vos, während Peterhansel und Roma von 3 weiteren Race-Minis im schlimmsten Falle als Fast-Assistance unterstützt werden, zudem von 3 BMW X3CC, ebenfalls aus dem Hause X-Raid.
Alle 8 Fahrzeuge des Deutschen Teams gehören der Diesel-Fraktion an. Das neue Reglement erweitert die Chancen für die Benziner, die ab sofort mit einem 6-Gang-Getriebe und einem auf 34 Millimeter erweiterten Air-Restriktor aufwarten dürfen. Das macht die Benziner gegenüber unseren Dieseln schon mal gleich um 10-20 km/h schneller, zudem wird gleich von Anfang an mit offenem Visier und scharfer Klinge gefahren. Es ist nicht nur ein Kampf der Systeme, sondern auch der Fahrer-Giganten, so Sven Quandt der Teamchef des X-Raid-Teams zu www.kues.de.
In gut 3 Wochen wissen wir alles und die Ergebnisse liegen vor. Wir dürfen gespannt sein auf die aktuellen Insider-Reportagen und Bemerkungen meines Freundes und Kollegen Emporio Mendoza.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Charmaine Fortune-quickpics/X-Raid-Team