Test-Tour: Hyundai ix35 1.7 CRDi blue

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Manchmal ist es schon eine Crux mit den Namensbezeichnungen von Automobilen. Vor allem bei den sogenannten SUV’s, de sportlichen Allradlern mit mal mehr, mal weniger kompakter Anmutung. Da wimmelt es dann von Buchstaben und Zahlen-Kombinationen, dass man schon einmal den Überblick verlieren kann. Der südkoreanische Autobauer Hyundai hatte sich eigentlich immer mit Erfolg aus diesem expandierenden „Aküfi“, dem Abkürzfimmel also, mit Erfolg heraus gehalten. Um sich dann im Zuge einer Neustrukturierung doch von der bisherigen Praxis, den eigenen Fahrzeugen also komplette, verständliche, Wörter bei der Namensgebung zu verleihen, letztendlich zu verabschieden.

Weswegen wir an dieser Stelle auch über den Nachfolger des eigentlich in seinem Segment recht erfolgreichen „Tucson“ unter der neuen Bezeichnung „ix35“ berichten.

Die Besonderheit des mit einem 116 PS starken und 1,7 Liter großen Common-Rail-Direkteinspritzer-Diesels ausgestatteten SUV manifestiert sich in der Bezeichnung „blue“. So nennt Hyundai seine Modellinie, die auf möglichst geringen Kraftstoffverbrauch und auf reduzierten Schadstoffausstoß konzipiert ist. Dazu gehört beispielsweise die Hyundai-eigene Start-Stopp-Automatik ISG. In der „Blue“-Variante gibt der Hersteller den Verbrauch des Selbstzünder-Aggregats auf 5,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer an. Wir kamen mit dem ix35 „blue“ 1.7 CRDi 2WD mit wartungsfreiem Diesel-Partikelfilter auf einen selbst ermittelten Wert, der mit 5,5 Litern nur unerheblich höher lag. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h ist man, wenn es denn sein muss, richtig flott unterwegs.

Die Südkoreaner setzen bei dieser Fahrzeug-Gattung auch bewusst auf Frontantrieb. Lediglich in den höher motorisierten Modellvariationen, die mit Zweiliter-Triebwerken ausgerüstet sind, gibt es eine Allradversion. Der ix35 ist ein Fahrzeug, das trotz seiner markanten, aber nicht wuchtigen Erscheinung auch auf Onroad-Qualitäten setzt. Im Innenraum bietet er viel Platz. Auch in der zweiten Reihe finden drei Mitreisende komfortablen Raum.

Gegenüber dem Vorgänger wuchs die Kopffreiheit um acht, die Beinfreiheit um neun Zentimeter. Dies, obwohl er um zwei Zentimeter niedriger als der Vorgänger „Tucson“ ist. Designer Thomas Bürkle hat den ix35 komplett neu gestaltet: Flacher, länger, breiter, mit markantem Kühlergrill als neuem Markenzeichen. Wenn es denn so etwas gäbe, sollte man das Modell vielleicht als SUV-Coupé bezeichnen.

Derlei Voraussetzungen äußern sich auch im Fahrerlebnis. Der ix35 definiert sich in diesem Bereich ganz klar über Pkw-Eigenschaften, ist agil im Handling, hat durchaus etwas von einer neu konzipierten Reiselimousine. Hyundai hat den im vergangenen Jahr eingeführten ix35 mit hohem Sicherheitspotenzial ausgestattet. ABS mit elektronischer Bremskraftverstärkung, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Traktionskontrolle und Bremsassistent gehören genau so dazu wie ein komplettes Airbag-System (Fahrer, Beifahrer, Seiten und sogenannte Vorhangairbags). Zum ersten Mal kommen bei einem Hyundai auch sogenannte Bremslichter mit Notfallfunktion zum Einsatz. Das heißt, dass sich bei starker Verzögerung automatisch die Warnblinkanlage einschaltet, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.

Die Ausstattungsversion unseres Testfahrzeugs nennt sich „Style“. Neben den bereits erwähnten Sicherheitskomponenten befinden sich Bergan- und Abfahrtshilfe, Bordcomputer, und Klimaautomatik mit an Bord. Wer es denn mag, für den gibt es so nützliche Sonderausstattungen wie Navigationssystem mit dynamischer Routenführung und Rückfahrkamera dazu. Mit 25.490 Euro spricht der komplett neu entwickelte Tucson-Nachfolger auch preislich eine deutliche Sprache. Gegenwert und finanzieller Aufwand befinden sich jedenfalls in einem für den Endverbraucher sehr angenehmen Verhältnis.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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