Technik, Kondition und die Rallye Dakar

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Es kommt nicht so sehr darauf an, einmal kurz vor einer Rallye in den Kraftraum zu gehen. Wichtiger ist, das ganze Jahr über fit zu bleiben und nur unmittelbar vor einem strapaziösen Event nochmals gezielt mit Physiotherapeuten und vielleicht sogar einem anderen Hochleistungssportler gemeinsam an der Top-Kondition zu arbeiten. So Stéphane Peterhansel, der 9-fache Dakar-Sieger, zu www.kues.de. Anlass war die Entscheidung von X-Raid-Teamchef Sven Quandt, seine für die Dakar 2012 in Argentinien, Chile und Peru gemeldeten Fahrer und Copiloten vor wenigen Tagen nach Seefeld/Tirol zu bitten, um eine ganze Woche lang an ihrer Fitness zu arbeiten. Neben Peterhansel und seinem langjährigen Ansager JP Cottret traten an: die Teams Nani Roma/Michel Périn, Leonid Novitskiy/Andy Schulz, R.L. Dos Santos/Paulo Fiuza, allesamt auf dem Monster Energy Mini All4 Racing. Dazu gesellte sich noch Krzysztof Holowczyc, der den Orlen-X-Raid BMW X3 CC pilotiert. Damit hatte Quandt eine fast elitäre Riege ausgewählt, die wohl zum engsten Favoritenkreis auf einen Sieg gezählt werden darf: erfolgreiche, starke und schnelle Teams in Top-Form und in zahllosen Wüstenrennen sandgestrahlt.

Weiter sagte uns Peterhansel zu seiner persönlichen Vorbereitung: Ich selbst bereite mich mit Ausdauersport auf die Rallies vor. Nicht jeden Tag, aber im Normalfall an 5 Tagen in der Woche, schließlich muss der Körper auch Regenerationszeit dazwischen haben. So ab September/Oktober gebe ich dann in meinem Programm etwas mehr Gas: Radfahren und Wandern sind gut für meine Fitness. Ausdauer ist das Credo für die Dakar, die ja 14 Tage Höchstleistung von dir verlangt, bei nur einem Ruhetag. Wir sitzen fast den ganzen Tag bei hohem Tempo und schwierigsten Routenverhältnissen im Auto, höchste Konzentration ist Voraussetzung. Da muss man einfach richtig fit sein. Körper und Geist werden auf allerhöchstem Niveau strapaziert. Nur, wer das verinnerlicht, hat Chancen auf den Sieg. Das Auto muss natürlich ebenso gut vorbereitet sein.

Ja, und was haben die Buben da in Seefeld so getrieben? Mantra war, eine völlig entspannte Atmosphäre hoch zu halten: Bergtouren, Fitness-Studio, alles gemeinsam. Dazu sogenannte Teambuilding-Spiele: En Blatt Papier falten und alle müssen drauf stehen, wer es am kleinsten falten kann, hat gewonnen. Da gibt es Ehrgeiz und Gelächter in stetem Wechsel, so Andy Schulz, der erfolgreichste Deutsche Wüsten-Beifahrer aus Bayern, der aber seinen Wohnsitz nach Abu Dhabi verlegt hat. Das Team ist fit, die Autos schwimmen schon auf dem Atlantik, die Rally-Mechaniker haben jetzt 4 Wochen frei, dann geht es auch für sie per Flugzeug nach Südamerika, so Thomas Quandt, Sohn des Teamchefs und für Presse und Sponsoring verantwortlich.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Team

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