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The Sewer Rats: Wild At Heart. (Rookie Records/Cargo)

Zeit haben sie sich mit ihrem zweiten Longplayer gelassen, die Kölner „Kanalratten“ (welch ein Name!), was bekanntlich oft keine schlechte Idee ist. „Wild At Heart“ haben die fast zwei Jahre gut getan. Hier kommen zwölf Songs als Liebeserklärung an Subkultur und Rebellendasein auch nach der Pubertät. Und das 2011 in einer Medienwelt, die so oft so glatt wirkt.

Mal treffen uns die Hymnen rau wie in „All My Friends”, mal beinahe powerpoppig mit „Caroline“. Rockabilly meets Punk bei „Would It Be Alright“ und im Titeltrack selbst zeigen die Sewer Rats ihren Charme im Geschichtenerzählen, rhythmisch und gefühlvoll. Angst vor großen Gefühlen und ausladendem Pathos kennen die drei Kölner, die live auch Stühle zum Tanzen bringen, jedenfalls nicht. Dass sie bei hohem Tempo und inniger Getriebenheit auch die ruhigeren Töne beherrschen, zeigt uns der „Heartbreaker“, der seinem Namen alle Ehre macht. Ein Frauenherz, und noch dazu ein kompetentes, haben The Sewer Rats damit jedenfalls prompt erobert: Sarah Blackwood von den befreundeten Creepshow steuert zu „Would It Be Alright“ und „Lucky Star“ die Backing-Vocals bei. Schon 2009 hatte die Band sich mit Uwe Sabirowsky, dem Produzenten des Kölner Minirock Studios, zusammengetan, um an den ersten Fassungen für „Wild At Heart“ zu arbeiten. Eine gelungene Kooperation, lässt Uwe der Band doch genau das Maß an Ungeschliffenheit, das auszubügeln ein Affront wäre.

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