Marokko-Rallye: Die Ölpumpenpest.

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X-Raid-Teammanager Sven Quandt fasste für www.kues.de das unfassbare Ölpumpen-Desaster an seinen 3 MINI-ALL 4-Racing mit leicht angesäuerter Miene zusammen: Auf den ersten Blick ist der Verlauf der Rallye, die wir mit insgesamt 4 Fahrzeugen (3 x MINI und 1 x BMW X3-CC) angegangen haben, alles andere als erfreulich. Dennoch sind wir froh, dass sich dieser 'Flächenbrand eines Einzelteils' hier in Marokko ereignete und nicht im nächsten Januar bei der Dakar. Jetzt haben wir, wenngleich recht knapp, doch noch die Zeit, Ursachenforschung bei diesen externen Ölpumpen zu betreiben, um das Malheur abzustellen.

Was war geschehen? X-Raid hatte für die Marokko-Rallye drei neu aufgebaute Mini's (für Nani Roma, Leonid Novitskiy und dos Santos) gemeldet. Dazu als Wüsten-Debüttanten den Chilenen Garafulic auf einem der bewährten X3-CC-BMW. Bereits in der ersten Wertungsprüfung musste Roma seinen Renner abstellen, da ein irreparabler KO an der externen Ölpumpe aufgetreten war. Als es dann in der zweiten Prüfung auch noch Novitskiy mit identischem Ausfallgrund traf, entschied Team-Chef Quandt, dos Santos unverzüglich aus der Wertung zu nehmen, um nicht auch noch bei ihm den gleichen teuren Schaden zu riskieren. Übrig blieb also noch Garafulic, der sich mit Copilot Picard wacker durch Sand und Schotter abrackerte und zur Belohnung den 3. Platz im Gesamtklassement belegte. Den Sieg fuhren Brinke/Baumel (NL/F) auf dem schnellen Mitsubishi ein, vor den äußerst riskant fahrenden Delahaye/Decres (F/E) auf dem Buggy. Garafulic's erste Wüstenrallye war für ihn ein großer Erfolg, da er nur gut 3 Minuten hinter dem Sieger ankam.

Zur Ursache der Ölpumpen-Pest an den Mini's darf durchaus spekuliert werden: Es handelt sich um externe Ölpumpen, also um Komponenten, die NICHT direkt im Motor verbaut wurden, also wohl auch nicht zu den originalen Teilen des BMW-Rennmotors im Mini gehörten. Man kann folglich davon ausgehen, dass es sich um noch stärker Ölfördernde Teile handelt, die extra für den Renneinsatz entwickelt und gebaut wurden. Somit wohl auch von einem freien Zulieferer stammten. Genau hierauf wird sich also die Ursachensuche des Teams konzentrieren. Da zur gleichen Zeit auch Stéphane Peterhansel, aus logistischen Gründen, in Marokko mit seinem Monster Energy-Racing-Mini weilte (siehe www.kues.de vom 06.10.2011), um neue Setups und Komponenten für den Dakareinsatz zu testen, dürfte es spannend werden, welche Nachrichten dazu in den nächsten Tagen hier eintreffen.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: X-Raid

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