Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Wie halten Sie es eigentlich mit dem Ergebnis von Umfragen und Untersuchungen von Meinungsforschungs-Instituten? Zur Kenntnis nehmen, vielleicht etwas überrascht sein oder einfach nur abnicken. Frei nach dem Motto: „Na siehste, hab ich doch immer gesagt.“ Oder schauen Sie erst gar nicht hin, wenn – meist vor irgendwelchen Wahlen – der Bürger mal wieder nach seiner Meinung zu einem bestimmten Problemkreis befragt wurde?

Mitunter, so habe ich den Eindruck, gib es eigentlich kaum noch irgendeine offene Frage auch zu den unsinnigsten Ungereimtheiten, die nicht öffentlich diskutiert wurde. In diesen Tagen flatterte mir das Ergebnis einer solchen Befragung auf den Schreibtisch, auf das wir wahrscheinlich alle schon längst gewartet hatten. Wo bitte schön, kommen eigentlich die schlechtesten Autofahrer her? Wer kann am unfähigsten mit seinem Vehikel im öffentlichen Straßenverkehr umgehen? Warum ist das so, und warum bitte schön macht er (oder sie) das dann auch noch?

Es war der Autoverleiher „Holiday Autos“, der diese repräsentative Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen GfK inszeniert hat. Mehr als 1.000 Bundesbürger wurden dazu befragt. Das Ergebnis: Die schlechtesten Autofahrer kommen demnach aus Italien, gefolgt von den Türken und den Niederländern. 13 Prozent aller Befragten setzten die Italiener demnach auf Nummer eins der „Hitparade der schlechtesten Autofahrer“. Jetzt werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich wahrscheinlich fragen: Wie kommen die zu diesem Ergebnis und was hätte ich wohl auf diese Frage geantwortet. Und: nach welchen Kriterien geht man dabei eigentlich vor?

Nun, es ging um Fahrkünste im Allgemeinen, um Auffälligkeiten im Straßenverkehr, um Drängeln, um Rücksichtnahme und auch um ein soziales Miteinander auf den europäischen Fernreisestraßen. Und dabei kam dieses Ergebnis zustande, das demzufolge auch als repräsentativ gilt. Bemerkenswert ist dabei auch die Tatsache, dass die Befragten recht selbstkritisch mit den eigenen Fahrkünsten, beziehungsweise denen ihrer Landsleute, umgehen. Demnach meinen sieben Prozent, dass die Deutschen die schlechtesten Autofahrer seien. Unterstellt wurde deutschen Autofahrern, dass sie häufig abbiegen, ohne den Blinker zu setzen und oft zu den Rasern gehörten.

Keine Unterschiede wurden bei der Befragung übrigens beim Geschlecht gemacht. Es wurde also nicht die Frage gestellt, ob denn nun weibliche oder männliche Autofahrer/innen einer bestimmten Nation nach Meinung des Befragten bessere oder schlechtere Fahrer wären. Dazu sei an dieser Stelle angemerkt, dass mittlerweile jede dritte deutsche Frau über 18 Jahre am Steuer ihres eigenen Fahrzeugs sitzt. Aber über das oft von vielen unfreiwilligen Klischees belastete Verhältnis zwischen Männern und Frauen am Steuer möchte ich an dieser Stelle lieber nicht eingehen…

Ich wünsche Ihnen angesichts des fortdauernden Altweibersommers noch ein schönes Wochenende, vielleicht verbunden mit einem Autoausflug. Egal, wer denn nun fährt. Er oder Sie.

Ihr Jürgen C. Braun

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