CD-Tipp der Woche

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Kim Wilde: Snapshots. (Sony/Columbia)

Man reibt sich beim Lesen der Titelliste die Augen: Kim Wilde, vor allem mit ihren 1981er-Hits Kids In America und Chequered Love in Erinnerung, mit Titeln also, die längst Dauerbrenner geworden sind, nimmt eine CD mit Coverversionen auf und lässt dabei keine Herausforderung aus.

Während der frühen 90er war ich noch immer in gute Popmusik verschossen und England hatte einen ordentlichen Anteil an ihrem hohen Standard. Meine damalige Lieblings-Boyband war East 17: Ich mochte ihre rasierten Köpfe, ihre exzentrische Mode, ihre Tattoos und ihre raffinierte Attitude, erinnert sich Kim Wilde und huldigt ihren Favoriten mit einer eigenen Aufnahme von It's Alright.

Persönliche Favoriten sind sie allesamt, die 14 Titel des Albums, und manche Aufnahme hätte daneben gehen können. To France von Mike Oldfield und Maggie Reilly (1984) zum Beispiel. Es ging aber nicht daneben, sondern klingt gut. Kim Wilde sieht das so: Für mich ist es ein Lied von Sehnsucht, von fast erfüllten Träumen und davon, was hätte sein können. Ein Lied für alle Träumer.

Und vom Träumen schlägt sie den Bogen zu Synthie-Pop, genauer gesagt, zu A Little Respect von Erasure: Vor ein paar Jahren nahm ich den Song in mein Liveprogramm auf. Das Publikum rastet bei dem Song jedes Mal aus und meine Band ist der Hammer!

Es scheint, als habe Kim Wilde, die in diesem Jahr 51 wird, ihr volles musikalisches Potential noch gar nicht ausgeschöpft. Mit dem Stil, der sie berühmt machte, haben die Snapshots nichts mehr zu tun. Gut so, denn ansonsten wär's höchstwahrscheinlich todlangweilig.

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