DTM: 2011 – Jahr des Übergangs

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In der Saison 2011 ist gerade im niederländischen Zandvoort das zweite Rennen absolviert – doch hinter den Kulissen nehmen die Autos für das Jahr 2012 bereits Formen an.

Alle beteiligten Hersteller konstruieren bereits seit Wochen an den neuen Boliden. Insidern zufolge sind bereits die ersten Prüfstandtests mit Funktionsträgern durchgeführt worden. Aktuell werden schon die neuen Reifen den obligatorischen Checks auf sogenannten Vierstempel-Fahrdynamik-Simulatoren unterzogen. Damit können die Ingenieure und Techniker nicht nur nahezu alle relevanten Parameter der jeweiligen Komponenten abtesten, sondern auch die Belastungen der meisten wichtigen Rennstrecken simulieren. Die ersten Eckdaten des schwarzen Goldes der Rennfahrer sind bei Radio Fahrerlager schon unter der Hand durchgesickert: Die Dimensionen. An der Vorderachse sollen Pneus der Dimension 300/680 – 18 zum Einsatz kommen. Für ihre Pendants auf der hinteren Antriebsachse ist die Größe 310/710 – 18 genannt worden.

Damit bewegt man sich von Seiten der DTM in 2012 bei den Reifen nahezu auf dem Größen-Niveau, das ansonsten auch auf Le Mans-Boliden zu finden ist. Allerdings mit anderer Konstruktion und Laufflächenmischung. Beim Langstreckenklassiker an der Sarthe im Westen Frankreichs, müssen die Pneus in diesem Bereich weitaus höheren Belastungen standhalten als bei einem Sprinteinsatz, bei dem auch die Boxenstopps bisher in einem engen Zeitfenster vorgesehen sind.

Für die DTM 2012 sind – laut Radio Fahrerlager – Laufleistungen von ca. 50 Kilometern vorgesehen. Die ersten Pneus die dieser Tage vom Reifenlieferanten Hankook an die Motorsportabteilungen von Audi, BMW und Mercedes-Benz gehen, sind noch für rund 200 Kilometer gut. Durch die Veränderung der Laufflächenmischung, sprich eine weichere Auslegung (die Fachleute sprechen dabei auch von einer geringeren Shorehärte) generieren sie dann mehr Grip: Denn die Laufleistung ist in der DTM eher von untergeordneter Bedeutung. Auch wenn man hier eher zur Vorsicht neigt, als an das Limit zu gehen. Hintergrund: Die Reifen, die für die DTM in drei Tranchen produziert werden, müssen auf allen Rennstrecken funktionieren. Trotz unterschiedlicher Auslegungen, Asphalt- und Temperaturbedingungen.

Auf dem Dünenkurs von Zandvoort (Nahe Amsterdam) konnte sich Mike Rockenfeller in seinem Audi vor Bruno Spengler (Mercedes-Benz) und dem weiteren Audi-Pilot Martin Tomczyk am besten in Szene setzen. Nach rund einer Stunde Renndauer und zwei Boxenstopps hatte er auf seine Verfolger einen Vorsprung von rund 1,4 bzw. 1,9 Sekunden herausgefahren. In der Gesamtwertung führt weiter der Kanadier Spengler vor Rockenfeller und Tomczyk.Das nächste Rennen findet am ersten Juni-Wochenende im österreichischen Spielberg statt. Von dort startet die deutsche Motorsport-Gemeinde nahezu direkt durch für die 24 Stunden von Le Mans in der Pfingst-Woche.

Text und Fotos: Bernhard Schoke

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