Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

wer in diesen Tagen über Themen aus der Automobil-Industrie berichtet oder sie kommentiert, der wird natürlich auch von den furchtbaren Ereignissen und deren noch unübersehbaren Auswirkungen in Japan betroffen und damit konfrontiert. Japan ist nicht nur mit Weltmarktführer Toyota, sondern mit vielen anderen Herstellern ein ganz bedeutsames Land für die Fertigung von Automobilen. Angesichts der katastrophalen Bilder aus dem fernöstlichen Inselstaat, die uns alle auch menschlich betroffen machen, fällt es sicherlich schwer, auch eher profane Gedanken an Produktion oder Vertrieb von Automobilen zu verschwenden.

Viele japanische Hersteller kommunizieren derzeit weltweit mit den Medien und informieren, wie sie mit den dramatischen Ereignissen umgehen und welche Auswirkungen Erdebeben, Tsunami und drohender Atom-GAU auf ihre Unternehmen und Mitarbeiter haben. Stellvertretend für den allgemeinen Tenor der kommunizierten Nachrichten aus der japanischen Automobilbranche sei hier Toyota genannt, das bereits Anfang der Woche klar stellte, dass „die Sicherheit der japanischen Kollegen und ihrer Familien vor Ort jetzt im Vordergrund steht. Die Toyota Motor Corporation in Japan hatte die Produktion für zunächst drei Tage ausgesetzt. Zeit, um festzustellen, ob alle eigenen Mitarbeiter und die Mitarbeiter von Zulieferern einschließlich ihrer Familien gesund und in Sicherheit sind.

Auch wenn es schwer fällt, über das Leid der betroffenen Menschen hinweg eine gewisse Normalität im Ablauf des wirtschaftlichen Alltags nicht zu vernachlässigen, sei heute doch an dieser Stelle vermerkt, dass die Naturkatastrophe auf die Produktion und die Lieferung von Autos und Zubehörteilen nach Europa keinen Einfluss haben wird. Zumindest noch keinen. Toyota erklärte zu Wochenbeginn: „Für Europa ergeben sich momentan keine Lieferengpässe, da die Mehrheit der hier verkauften Fahrzeuge auch in Europa produziert wird. Auch die Teile für diese Fahrzeuge werden zu über 90 Prozent europäisch gefertigt. Alle Fahrzeuge aus japanischer Produktion, die in den nächsten Wochen für Kunden in Europa bestimmt sind, sind bereits verschifft. Da die Schiffe etwa sechs Wochen unterwegs sind, wird in den kommenden Wochen nicht mit Lieferverzögerungen gerechnet.“

Nicht nur Toyota, sondern auch viele weitere japanische Automobilhersteller sind im Rahmen ihrer nicht unerheblichen Möglichkeiten darum bemüht, Hilfe zu leisten. Es geht dabei nicht nur um finanzielle Unterstützung für die Menschen im Nordosten der Hauptinsel, sondern auch um tatkräftiges „Anpacken“ vor Ort und in den Krisenregionen. So waren Lkw-Kolonnen, beladen unter anderem mit Lebensmitteln, Decken und transportablen Toiletten, sowie mehrere Fahrzeuge mit Benzin- und Wasservorräten relativ rasch vor Ort, um die Menschen mit den lebensnotwendigsten Dingen zu versorgen.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser von www.kues.de, an dieser Stelle, zu diesem Zeitpunkt und vor diesem Nachrichten-Hintergrund ein frohes und erholsames Wochenende zu wünschen, klänge vermessen und sarkastisch.

Ihr Jürgen C. Braun

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