Erste Erfahrungen: Nissan Micra

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Seit fast drei Jahrzehnten gibt es den Nissan Micra als kleinen, hübschen und trendigen Stadtflitzer. Als ein Auto der Kategorie „Frauenliebling“, das als wichtiges Accessoire unbedingt einen Schminkspiegel an der Sonnenblende des Beifahrersitzes braucht. Ach, was wären wir doch alle ohne unsere Vorurteile. Denn der „Ladykiller“ aus Fernost, der ab sofort in seiner vierten Generation auf den Markt kommt, ist in dieser Form zu einem richtigen Familienauto geworden. Zu einem Weltauto, wie der Hersteller betont. Zu einem Fahrzeug, das in 160 Ländern unserer Erde verkauft werden soll und in vier Werken produziert wird.

Ein Familienauto deshalb, weil die Attribute klein, kompakt, wirtschaftlich und handlich, mittlerweile längst nicht mehr nur für den klassischen Zweitwagen zum Bummeln gehen und zum Besuch der Shopping Maul taugen. Fahrzeug, deren äußere Maße einen – wenn auch noch so bescheidenen – Außenraum für sich beanspruchen, sollen sich beim Betreten des Fahrgastraumes als halbwegs nützliche „Familienkutsche“ oder als ein Automobil für längere Fahrten erweisen.

Nissan hat den Micra der vierten Generation deshalb zwar nicht seiner bisher bekannten Vorteile beraubt, ihn aber auch gleichzeitig ein Stück „erwachsener“ gemacht. Mit seinen 3,78 Meter Länge und seinem Wendekreis von gerade einmal 9,30 Meter erfüllt er nach wie vor die Voraussetzungen, um sich seinen Verbleib am Rande der Fußgängerzonen zu sichern. Mit ein paar auffälligen, mitunter etwas mutigen, aber auch sehr ansprechenden Farbkombinationen zudem. Aber der Micra hat inzwischen mehr aufzuweisen als nur flippigen Yuppie-Charakter.

Auf den Punkt gebracht: Vier Türen, fünf Sitzplätze, ein leicht verstellbares Kofferraum-Volumen von 265 bis 1.132 Liter, dazu neu entwickelte Dreizylinder-Motoren und eine komfortable und umfangreiche Basis-Ausstattung. Das tut sich jetzt in der vierten Generation ein Auto auf, das durchaus die Merkmale eines Allzweck-Fahrzeuges für den überschaubaren Mehrpersonen-Haushalt mit sich bringt. An den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen hat es der Hersteller in der Basis-Variante nicht fehlen lassen. ABS ist mittlerweile gängiges Ausstattungsmerkmal quer durch die Industrie. Der Micra weist zudem einen elektronischen Schleuderschutz (ESP), sechs Airbags und eine automatische Verrieglungsfunktion für die Türen auf.

Der neue Micra macht auf die Mitfahrer vorn wie hinten einen geräumigen und aufgeräumten Eindruck. Klar, das Auto ist kein Kombi, aber man muss auch keine Verrenkungen machen und nicht als Schlangenmensch im Zirkus auftreten können, um auch für einen längeren Zeitraum auf dem Gestühl mit recht großer Kopf- und Beinfreiheit Platz zu nehmen. Für die Ausstattungsversion Acenta gibt es das optionale Infotainment-System „Nissan Connect“, das in der höherwertigen „Tekna“-Variante zur Grundausstattung gehört. Dazu gibt es ein praktisches Helferlein, das sich „Parkguide“ nennt. Es hilft all denjenigen, die sich beim Einparken mehr auf die Technik als auf das eigene Gefühl verlassen und die angestrebte Lücke ausmisst. Im Zweifelsfalle heißt es dann: „Lass die Hände weg davon. Passt nicht.“

Für den Antrieb stehen zwei neu entwickelte Benzinmotoren, wahlweise mit 80 oder 98 PS, zur Verfügung. Wer das Schalten lieber der Automatik überlässt, der kann sich für ein Modell mit dem neuen CVT-Getriebe entscheiden. Gemeinsam mit dem Qashqai ist der Micra der Top-Seller im Hause Nissan. Beide Modelle zusammen machen etwa die Hälfte des Jahresabsatzes hierzulande aus. Etwa 16.000 Einheiten der vierten Micra-Generation will man in diesem Jahr noch an neue Käufer veräußern. Der Einstiegspreis beginnt bei 10.740 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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