Dakar 2011 – ähnlich wie 2010?

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Wie erwartet gegen Ende der zweiten Rennwoche und der erbarmungslosen Hatz durch Sand und Geröll spitzt sich der Zweikampf zwischen Sainz und Al-Attiyah auf den Werks-Touaregs zu. Der Araber hatte ja mit einem satten 5-Minuten-Vorsprung vor dem Spanier die Gesamtführung übernommen.Mein Freund und Ex-Kollege E. Mendoza schreibt mir:

Alle waren sich hier sicher, dass Al-Attiyah nicht tagelang hinter seinem Erzrivalen Sainz herfahren wird. Die Attacke war in den Tiefsanddünen gekommen, dem Lieblings-Sandkasten des Arabers. Da hatte dann auch der vielfache Dakarsieger Peterhansel auf seinem X-Raid-BMW nicht viel entgegen zu setzen, zumal sein Kühlmittelkreislauf Fieber bekam, sich die schon serienmäßigen Reifenpannen hinzu gesellten und sich der Franzose tempomäßig zügeln musste. Beachtlich und faszinierend aber, wie sich seine Teamgenossen Holowczyc und Dos Santos in diesem verteufelt schweren Gelände aus der Affäre zogen. Und Alfie Cox, die Afrika-Dakar-Motorradlegende, taucht mit seinem privaten Nissan plötzlich unter den besten 10 auf! Peterhansel also trug auch am 8. Wertungstag seinen BMW flink über die Dünen, holte aber nicht das Letzte aus ihm heraus. Das deutsche Team Schott/Schmidt schlägt sich bei der bislang schwersten Argentinien-Dakar wacker und ist immer noch in der Wertung, musste aber mit Problemen an Kupplung/Getriebe auf den Service-Truck des Teams warten. Vaya con Dios, mein Freund, ich melde mich zum Wochenende wieder.
Als Zwischenbilanz dürfen folgende Schlüsse in aller Vorsicht gezogen werden: Wenn sich die beiden VW-Spitzenfahrer nicht noch gegenseitig im Sand zerfleischen oder mit technischen Gebrechen zurück- oder gar ausfallen, dürfte ein erneuter 3-fach-Sieg anstehen, da sich de Villiers vor Peterhansel geschoben hat mit gut 40 Minuten Zeitpolster. Das ist viel und kann doch so wenig sein! Freiwillig lässt sich aber Peterhansel nicht auf Endrang 4 verschieben, da ist schon noch was drin, meint er auch selbst. Hochachtung verdienen vor allem Teams, mit denen keiner anfangs so weit vorne gerechnet hatte: Der Pole Holowczyc und der Portugiese Dos Santos, beide Teamgefährten von Peterhansel. Dazu noch die Privatfahrer Spinelli auf dem Mitsubishi Lancer und Laveille auf dem Nissan Dessoude. Noch etwa 2 Tage ist bei allen volles Rohr angesagt, dann erst beziehen die meisten Teilnehmer in Wertung erst ihre festeren Positionen, um ihre guten Ergebnisse auch bis nach Buenos Aires abzusichern. Die Spannung bruzzelt derzeit auf dem Höhepunkt.

Text: Frank Nüssel/E. Mendoza
Bilder: Neil Perkins

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