Beim Race of Champions in der Düsseldorfer ESPRIT Arena erlebten die insgesamt rund 65.000 Zuschauer zwei überaus spannende Motorsporttage. Nachdem die Lokalmatadore Michael Schumacher und Sebastian Vettel sich beim „Länderkampf“ im ROC-Nations-Cup am Samstag gegen die versammelte Konkurrenz der Weltklassepiloten durchsetzen konnten, siegte am Sonntag ein Newcomer: Der Portugiese Filipe Albuquerque lieferte sich im Finale einen extrem engen Fight mit dem siebenfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb und setzte sich schließlich nach drei Läufen als „Champion der Champions“ durch. IMP Präsident Fredrik Johnsson und TSP-Geschäftsführer Patrik Meyer freuten sich sehr über die gelungene Veranstaltung und dankten den Fahrern, welche großen Motorsport erstmalig in einem deutschen Stadion zeigten.
Der neue ROC-Champion Albuquerque hatte zuvor im Halbfinale die Hoffnungen auf einen deutschen Endrundenteilnehmer zunichte gemacht, als er den frisch gebackenen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel besiegen konnte. Dieser hatte sich im Achtelfinale gegen Michael Schumacher, seinen Teamkameraden vom Vortag, durchsetzen können. Rallye-Ikone Sébastien Loeb qualifizierte sich durch den Viertelfinalsieg über den achtfachen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen sowie das gewonnene Semifinale gegen den ehemaligen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx für den finalen Shootout.
Insgesamt traten am Wochenende 16 Weltklassepiloten an, die unter anderem Weltmeistertitel in Motorrad-, Tourenwagen- und Rallyesport sowie der „Königsklasse“ Formel 1 repräsentierten. Für Loeb wäre es der vierte ROC-Fahrertitel gewesen. Doch das wurde nun von einem aufstrebenden Talent verhindert. Albuquerque, der in diesem Jahr in einer italienischen GT3-Serie auf Audi den Vizemeistertitel holte, hatte sich im August durch einen Sieg beim ROC Süd-Europa als Teilnehmer für die Veranstaltung in Düsseldorf qualifiziert. Er nutzte seine Final-Chance perfekt, als er den siebenfachen Rallye-Weltmeister 2:1 schlagen konnte.
Sebastian Vettels Fazit war etwas zwiegespalten: „Ein Finale mit dem amtierenden Rallye-Weltmeister und dem amtierenden Formel-1-Weltmeister wäre sicherlich äußerst interessant gewesen – doch es sollte nicht sein. So ist das halt. Filipe ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Wenn die Rennen so schnell aufeinander folgen und zwischen Viertel- und Halbfinale gerade mal ein Rennen liegt, kann sich das mal für dich und mal gegen dich auswirken. Im Viertelfinale gegen Michael hat es funktioniert, aber im Halbfinale habe ich in der ersten Kurve zu sehr gepusht und so zu viel Zeit verloren. Das entscheidende Rennen gegen Michael hat sehr viel Spaß gemacht und nach der ersten Runde war es extrem eng.
Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Veranstalter