Kfz-Versicherung: Informationen zu Wechsel auch im Internet

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Alle Jahre wieder um diese Zeit, ist es das gleiche Szenario: Viele Verbraucher/innen, die ein Auto fahren – und das sind die meisten von uns – erinnern sich daran, dass sie vielleicht im nächsten Jahr richtig gutes Geld beim Auto fahren verdienen können. Dann nämlich, wenn sie bis zum 30. November ihre derzeitige Versicherung kündigen und bei einem günstigeren Anbieter anheuern. Die Praxis zeigt jedoch, dass eine vermeintlich billigere Versicherung nicht immer auch die beste Lösung sein muss.

Bis zu ein paar Hundert Euro pro Jahr können Autobesitzer sparen, wenn sie sich gut informieren und zweitens dann auch richtig entscheiden, bei wem (und vor allem auch wie) sie ihr Vehikel im nächsten Jahr versichern wollen. Fast schon traditionell fallen in diesen Tagen, da die Autofahrer/innen von den Assekuranzen regelrecht umgarnt werden, die Tarife. Fast schon richtige Rabattschlachten spielen sich ab, wobei es jedoch zu differenzieren gilt.

Seit 2005 ist laut ADAC die durchschnittliche Kfz-Prämie um knapp 15 Prozent gefallen. In diesem Jahr, so sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV), „hat der Preiskampf etwas nachgelassen, weil viele Unternehmen ihre Reserven aufgebraucht und ihre Prämien kaum noch senken können.“ Bestes Beispiel für die Schlinge, die man sich in den Vorstandsetagen selbst um den Hals legen kann, sind die beiden Direktversicherer Ineas und Ladycar, die ihre Beiträge zu knapp kalkuliert hatten und deshalb bereits im Sommer vom Pleitegeier verspeist wurden.

Einen Überblick über die günstigsten Angebote gibt der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Er veröffentlichte bereits im September auf seiner Homepage www.gdv.de eine Statistik zu Unfallhäufigkeiten bestimmter Typ- und Regionalklassen. Das Internet-Vergleichsportal www.check24.de errechnete, dass seitdem die durchschnittliche Kfz-Haftpflichtprämie um fast 30 Prozent zurückgegangen sei. Laut check24 kann, wer die Tarifangebote vergleicht und rechtzeitig wechselt, bis zu 830 Euro p. a. sparen.

Verbraucherschützer Rudnik warnt jedoch davor, allein den Preis zum Hauptkriterium eines neuen Abschlusses zu machen. „Die Kunden sollten sich die Vertragsbedingungen genau ansehen.“ Geachtet werden müsse vor allem auf eine unverzichtbare Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro und auch darauf, dass eine sogenannte „grobe Fahrlässigkeit“ mit versichert sei. Diese sei beispielsweise dann gegeben, wenn der Versicherungsnehmer eine rote Ampel überfährt und dadurch einen Schaden verursacht.

Detaillierte Auskünfte erhält man bei den Verbraucherzentralen oder der Stiftung Warentest. Auch das Internet bietet fachkundige Hilfe an. Portale wie FinanceScout24, Aspect-Online oder check24 listen bestimmte Tarifmerkmale von Anbietern auf und vergleichen sie miteinander. Da jedoch nicht immer bei jedem Internetportal alle Versicherungen erscheinen, sei es sinnvoll, mehrere Portale miteinander zu vergleichen.

Unter Umständen hat allerdings auch der/die Verbraucher/in, der es versäumt, bis zum 30. November zu wechseln, noch eine Chance, in den Genuss eines günstigeren Angebotes zu kommen. Wenn nämlich ein Versicherungsunternehmen die Prämie erhöht, ohne dabei seine Leistungen zu verbessern, tritt ein Sonderkündigungsrecht in Kraft. Das gilt auch, wenn der Versicherungsfall in Kraft tritt oder beim Kauf eines Neuwagens.

In jedem Falle aber gilt: Versicherung, egal bei wem, muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein. Denn wer ohne Haftpflicht-Police Auto fährt, macht sich strafbar.

Text: Jürgen C. Braun
Foto: GDV

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