Pontiac ist endgültig gestorben. Der letzte Neuwagen ist verkauft, Nachschub wird nicht mehr produziert. Nach 84 Jahren verschwindet die GM-Tochter vom Markt, die durch extravagante Sportwagen zur Legende geworden ist. Allerdings geht auch das wohl hässlichste Auto aller Zeiten auf das Konto der Marke mit dem roten Pfeil als Logo.
Seine große Zeit erlebte Pontiac Ende der 60er-Jahre, als der Jahresabsatz bei mehr als einer Million Fahrzeuge lag. Ende der 80er ging es dann langsam bergab, 2008 verkaufte die Marke nur noch knapp 300.000 Fahrzeuge. GM entschloss sich daher im Zuge seiner Insolvenz, die Marke bis Ende 2010 langsam sterben zu lassen. Die Produktion wurde bereits eingestellt, nun sind auch die Händlerverträge ausgelaufen.
In Deutschland wurde Pontiac nicht offiziell angeboten. Aber auch hierzulande sind Fahrzeuge wie der GTO oder der Firebird nicht nur Fans ein Begriff. Letzterer etwa spielte das Wunderauto K.I.T.T in der TV-Serie Knight Rider. Im Burt-Reynolds-Spielfilm Ein ausgekochtes Schlitzohr spielte der mit einem goldenen Adler auf der Motorhaube verzierte Sportwagen ebenfalls eine Hauptrolle. Schon in den 60ern feierte das Modell Erfolge in der Muscle Car-Klasse, wo er eine Alternative zum Ford Mustang und Dodge Challenger bot. Erfolgsrezept war damals die hohe Leistung zu einem günstigen Preis. Und auch die späteren Jahre sollten von Sportwagen für das Volk geprägt werden.
Ende der 80er Jahre jedoch wurde alles anders. Statt Trainingsanzug trugen die Modelle plötzlich Nadelstreifen und sie sahen aus und fuhren wie normale Autos. Nicht ohne Grund, musste Pontiac doch zur Kostenreduzierung bei der Entwicklung stärker mit den anderen Konzernmarken zusammenarbeiten. Die Marke verlor dadurch jedoch langsam ihr Profil.
Zum negativen Höhepunkt verfehlter Modellpolitik kam es Ende der 90er Jahre. Mit viel Tamtam wurde ein neues Crossover-Modell vorgestellt, das der Marke eine junge Kundschaft zurückgewinnen sollte: der Pontiac Aztek. Die Mischung aus SUV, Van und südamerikanischem Design-Kitsch floppte jedoch. Nach nur vier Jahren Bauzeit war Schluss. In Erinnerung wird das seltsame Mobil trotzdem bleiben: In fast allen Listen der hässlichsten Autos steht der Aztek mit großem Abstand auf Rang eins.
Text: Spot Press Services/Holger Holzer
Fotos: GM