Erste Erfahrungen: Subaru WRX STi

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Aus der Rallye-Weltmeisterschaft hat sich Subaru vor nicht allzu langer Zeit verabschiedet, obwohl die Japaner dort eines der aufregendsten Fahrzeuge stellten und mit dem Norweger Petter Solberg auch gleich noch den Weltmeister dazu. Der war ein tänzelnder Virtuose auf den Pedalen vom Typ Schwiegermutter-Wunschkandidat. Doch auch er kam mit all seiner persönlichen Strahlkraft nicht gegen die wirtschaftliche Misere an, die den fernöstlichen Allradspezialisten schließlich dazu zwang, den Logenplatz im Zirkus der globalen Quertreiber zu räumen.

Was blieb im Alltag zwischen Verkehrsschildern und Vorfahrtsregeln von dieser großen Kunst, Autos im Grenzebereich auf öffentlich zugänglichen Straßen zu bewegen, ist das Arbeitsgerät der Herren Solberg & Co. Der Subaru Impreza WRX STi. Eigentlich ein Ungetüm von Namen, von aneinander katapultierten Buchstaben, aber eben doch auch Synonym für die Botschaft des Außergewöhnlichen, die da heißt: Schön, mächtig, gierig nach Kraft und Leistung. Anders eben.

Die zivilisierte Version des puristischen Sportgerätes ist als Limousine der Extreme schon lange Bestandteil des Angebotes von Subaru in Deutschland. Und weil die Nachfrage der heimlichen Liebhaber nach dem Original nicht kleiner wurde, gibt es den in den vergangenen drei Jahren nur als Fünftürer erhältlichen Impreza WRX STi jetzt auch wieder als Stufenheck. Und nach wie vor sind die mächtige Lufthutze auf der Motorhaube und der überdimensionale Heckflügel auf der Klappe des Kofferraums das markanteste Erkennungszeichen des Extremsportlers aus der Mitte des Marktes. Die weit und martialisch ausgestellten Radhäuser und der dominierende Stoßfänger mit dem rechteckigen Lufteinlass künden zudem von den sportlichen Genen des schnellsten Subaru.

Ergötzen und erfreuen aber sollte man sich nicht nur am (durchaus beeindruckenden) Standbild des Kandidaten, sondern an dessen Werten. Diese, dosiert und dennoch mit Verve auf den Asphalt gebracht, wenn Zeit und Raum es erlauben, machen aus dem Menschen, der den Zwängen der Notwendigkeit gehorchend sich von Punkt A nach B bewegt, erst den Gourmet hinter dem Lenkrad. Den Künstler an der Klaviatur des Fußraumes. So ein bisschen lang zwischen Fersenballen und Zehenspitzen.

Das, was da unter der Haube arbeitet, ist wohl auch weniger für die anfänglichen Etüden des wohltemperierten Klaviers geeignet: Der Vierzylinder-Boxer des WRX STi weist einen Hubraum von 2,5 Liter auf, hat 16 Ventile, zwei oben liegende Nockenwellen, und als Spender des lustvollen Kraftpaketes einen Turbolader. Die schiere Kraft von 300 PS wird vom Triebwerk an alle vier Räder geschickt. Und zwar genau dorthin, wo sie für ein standesgemäßes und dennoch sicheres Vorwärtskommen benötigt wird. 470 Newtonmeter garantieren zudem eine ungebremste Durchzugskraft.

Der Fahrer hat beim Umgang mit dem japanischen Kraftmeier die Wahl zwischen drei Einstellungen, die er mit dem sogenannten SI-Drive vornehmen kann. Der intelligent mode unterstützt das Fahren im Stadtverkehr im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Der Sport Mode sorgt für die jeweils ideale Leistung und hängt gut am Gas für sportliches Fahren. Und dann gibt es oben drüber noch den Sport Sharp Mode, der aus dem WRX STi die gewünschte Wuchtbrumme macht. Vorsichtig formuliert liest sich das in der Hersteller-Mitteilung als optimale Leistungsentfaltung mit präzisem Ansprechverhalten. Zudem liegt es in der Entscheidung des Fahrers, wie die Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden soll. Entweder überlässt er das der bordeigenen Elektronik oder er greift mittels eines Wählschalters selbst ein.

Wer sich mit dem neuen Subaru WRX STi auf dem (heißen) Asphalt verbrüdern will, sollte zumindest über ein intaktes körpereigenes Dämpfungssystem verfügen. Das kann auch der vierfache Rallye-Weltmeister Tommi Mäkinen bestätigen. Der Finne spulte mit dem Neuen viele, sehr viele, Testkilometer in der Eifel auf dem Nürburgring ab. Die exorbitant hohen Beschleunigungsdaten haben nicht nur potenziellen Besitzern, sondern auch Tommi Laune gemacht. Für den Sprint auf 100 km/h benötigt der Proband 5,2 Sekunden. Bei 255 km/h riegelt die Elektronik automatisch ab. Was dem Nordmann im Vergleich zum Rallye-Privatier erspart blieb, ist der Preis für den Genuss der permanenten Tritte ins Kreuz und der Querbeschleunigung unserer Magenwände. Los geht es bei 46.900 Euro.

Text und Fotos: JCB-Communication

Scroll to Top