Honda e:Ny1: Der e-Nachfolger

Honda startet seinen zweiten Versuch, auf dem Markt der rein batterieelektrisch angetriebenen Autos (BEV) zu reüssieren. Mit dem e: Ny1 soll gelingen, was der Honda e nicht erreichte – trotz des Retro-Charmes seiner Karosserie, die an den Ur-Civic von Honda ebenso erinnerte wie an den Rover-Mini und andere Kleinwagen-Klassiker.

Statt eines Kleinwagens wird es als BEV Nr. 2 ein SUV im B-Segment. Honda räumt beim e:y1 der Batterie-Lebensdauer den Vorrang vor der Ladeleistung. Die ist mit maximal 78 kW Ladeleistung an CCS-Schnellladesäulen tatsächlich „nicht berauschend“ und im Vergleich zu Wettbewerbern im Segment kaum noch zeitgemäß. Beim AC-Laden an der Wallbox sind maximal 11 kW möglich, sodass eine komplett leere Batterie rund sechs Stunden für eine volle Ladung braucht.

Das ist eine ganz bewusste Entscheidung des Herstellers, mit der einem zentralen Problem bei den BEV begegnet werden soll:  Ein Zuviel an Ladeleistung lässt die Akku-Zellen bei Lithium-Ionen-Akkus schneller altern. Und da es keinen „Königsweg durch die Mitte“ gibt, lässt sich die Honda-Philosophie beim e:Ny 1 so zusammenfassen: Uns ist die längere Lebensdauer unserer Batterie wichtiger als der Zeitgewinn, den der Kunde bei einer höheren Ladeleistung hat. Der sei, so Honda, ohnehin marginal und tauge eher als Marketing-Argument denn als Vorzug in der Fahrpraxis.

Und was bietet der noch? Zum Beispiel ein großzügiges Verhältnis zwischen Außenmaßen (L: 4,38 / B 2,03 / H 1,58 Meter) und nutzbarem Innenraum. Und das Kofferraumvolumen (361 Liter in der Basisversion, 344 Litern mit Advance-Paket) ist sogar familientauglich. Wer die Advance-Option wählt, bekommt außerdem noch eine 360-Grad-Kamera, einen automatischen Park-Assistent, beheizbares Lenkrad und ein Panorama-Glasdach.

Die Karosserie ist jetzt nicht mehr retro-orientiert, erinnert eher an den aktuellen HR-V im Honda-Portfolio. Die 68,8 kWh Batterie (nutzbar 61,9, eine Alternative gibt es nicht) steckt im Unterboden. Honda nennt eine Reichweite von 412 Kilometern. Wie weit man in der Praxis kommt, wird allerdings – wie immer – von anderen Faktoren mit bestimmt.

Fotos: Honda

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