Jacques Berndorf: Die Nürburg-Papiere
KBV-Verlag; 9,95 Euro
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis sich der ungekrönte König des Eifelkrimis, Jacques Berndorf, dem Desaster um den neuen Nürburgring literarisch annahm. Nach Romanen etwa um die Mineralwasser-Produktion oder die Windenergie geht es nun zur Traditionsrennstrecke in die Eifel. Geschickt beschreibt Berndorf die Situation rund um den neuen Ring, wo stramme 300 Millionen Euro in Beton und riesige Eventhallen versenkt wurden. Dumm schwätzende Berater hatten hier blauäugigen Entscheidungsträgern etwas vorgegaukelt was scheinbar jeder Grundlage entbehrt. Die Dummen sind die, die bisher vom Ring und seinen Besuchern gelebt haben, Kneipiers, kleine Geschäfte, Pensionen. Mitten in diesem Klima von Misstrauen und Aggressivität siedelt Jacques Berndorf nun seine Kriminalgeschichte an.
Einer der Manager des neuen Rings, Claudio Bremm, wird mit einer Salve aus einer Maschinenpistole niedergestreckt. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord, regelrecht hingerichtet wird Bauer Jakob Lenzen. Für Siggi Baumeister, Kriminalist Rodenstock und seine Frau Emma besteht anfangs kein Zusammenhang zwischen den beiden Verbrechen. Erst als man die Leiche einer erschossenen jungen Frau findet kommt etwas Klarheit in die Angelegenheit …
Was soll man zu diesem Buch sagen? Ein echter Berndorf, mit viel lokalem Insiderwissen Neugier weckend – und im Hintergrund immer die faszinierendste Rennstrecke der Welt, die dieses Desaster hoffentlich unbeschadet überlebt.