Gut gebrüllt, Löwe: Und das auf spektakuläre Art, denn schon nur zwei Wochen nach der Markteinführung des neuen, superchicen Sportwagens RCZ zeigte Peugeot beim schwersten Autorennen der Welt, dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, gleich mit zwei Fahrzeugen, was in dem neuen Renner steckt. Beide Peugeot RCZ überquerten nach – wie immer hektischen und ereignisreichen – 24 Stunden gemeinsam im „Formationsflug“ die Ziellinie. Das Fahrzeug mit der Startnummer „201“, bravourös durch die „Grüne Hölle“ gesteuert von dem Quartett Jürgen Nett, Michael Bohrer, Henning Klipp und Joey Kelly, fuhr bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf den ersten Platz in der Klasse „D1T“ vor und verteidigte diesen eindrucksvollen Erfolg souverän bis in das Ziel. Damit bewies der RCZ am Sonntag um 15 Uhr beim Zieleinlauf seine Zuverlässigkeit bei dem anspruchsvollen Eifel-Marathon. Hinzu kam, dass das seriennahe Sport-Coupé der vier deutschen Piloten auf Position 50 im Gesamtklassement nach 128 Runden das beste Dieselfahrzeug bei der 38. Auflage des Langstrecken-Klassikers war.
Einer stand bei diesem Rennen mit dem neuen „Löwenbaby“ ganz besonders im Focus der Motorsportfans. An die 200.000 Zuschauer wurden in diesem Jahr zwischen Antoniusbuch, Brünnchen und Schwalbenschwanz gezählt und campierten bei teils widrigen Bedingungen rund um die altehrwürdige Nürburg. Der Extremsportler Joey Kelly, bekannt auch als Mitglied der sangesfreudigen „Kelly Family“ wurde überall erkannt, wo er auftrat. Und der freundliche „Kelly-Brother“ hatte für jeden kleinen und großen Fan Zeit, ließ sich gemeinsam auf Foto-Handys ablichten und schrieb eifrig Autogramme. Ein perfekter Botschafter der Löwen-Marke, nicht nur als Rennfahrer.
Kelly nahm nach einer vierjährigen Rennpause wieder an dem legendären Eifelmarathon teil und freute sich darüber sehr: „Ich fühle mich geehrt, dass ich für Peugeot und in einem so professionellen Team an dem 24h-Rennen teilnehmen durfte. Es ist toll, dass es so super gelaufen ist.“ Die 200 PS starken Sport-Coupés, die anlässlich des 200. Geburtstages der Marke angetreten waren und die Markteinführung des RCZ begleiten, wurden am Nürburgring vom französischen Rennstall Graff Racing betreut.
Michael Bohrer, der bereits reichlich Erfahrung mit Peugeot in der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring gesammelt hat, sagte nach seinem ersten 24h-Rennen: „Das war ein tolles Erlebnis und vor allem ein super Endergebnis. Gestern hätte ich nicht im Traum an den Klassensieg gedacht.“ Sein Teamkollege Henning Klipp, Journalist aus Hamburg, ergänzte: „Unsere Kontinuität war das Geheimnis für den Erfolg. Wir sind sauber gefahren und hatten keine schwerwiegenden technischen Probleme oder Unfälle.“
Das zweite Auto des Teams Peugeot RCZ „200ans“ kam auf einen ebenfalls sehr respektablen dritten Platz in der Klasse „D1T“. Die Startnummer „200“ pilotierten Jean-Philippe Peugeot, Stéphane Caillet, Cyrus Ayari und Olivier Perez, die in der Gesamtwertung nach 24 Stunden auf Platz 79 die schwarz-weiß karierte Flagge sahen. Die französische Besatzung zeigte sich nach dem Rennen hellauf begeistert. Jean-Philippe Peugeot: „Das ausgezeichnete Endergebnis ist ein schönes Geschenk an die gesamte Mannschaft und diejenigen, die an dem Projekt beteiligt waren. Für die Marke Peugeot ist es ein toller Erfolg bei diesem legendären Rennen. Ein großes Lob geht insbesondere an unsere schnellen deutschen Teamkollegen.“
Jürgen Nett, der den Schlussturn mit der Startnummer „201“ fuhr, ergänzte: „Das Auto über die Ziellinie und zum Klassensieg zu fahren, war ein enorm emotionaler Moment für mich. Es ist unglaublich, was das Entwicklungsteam aus dem Peugeot-Erprobungszentrum in Belchamp in sechs Monaten auf die Räder gestellt hat. Der RCZ war absolut konkurrenzfähig und schnell. Er fuhr sich sicher und die Technik funktionierte einwandfrei.“
Begleitend zu der Markteinführung des RCZ hat das Sport-Coupé seine Rennpremiere auf dem Nürburgring erfolgreich absolviert. Jean-Philippe Grand, Teamchef des Einsatzteams Graff Racing, sagte: „Das war unser erstes 24h-Rennen auf dem Nürburgring und deswegen ist die Freude über den Klassensieg und die sehr gute Platzierung im Gesamtklassement groß.“ Grands Stellvertreter Ralf Ludwig erklärte abschließend: „Die Idee, den RCZ beim 24h-Rennen einzusetzen wurde in kürzester Zeit umgesetzt. Daher freue ich mich sehr, dass wir so erfolgreich abgeschnitten haben. Außerdem haben wir bewiesen, dass das Auto ausgereift und ausgesprochen zuverlässig ist.“
In den Rennversionen des 2+2 sitzigen Peugeot RCZ arbeitet ein 2.0 Liter HDi FAP-Motor. Von Segula Technologies stammen die notwendigen Servosysteme, Garrett hat einen verbesserten Turbolader und Brembo die Rennbremse zugeliefert. Delphi hat für das Dieselkraftwerk ein Multec Diesel Common Rail System mit druckausgeglichenem Magnetventil-Injektor entwickelt und lieferte darüber hinaus den Ladeluftkühler.
Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz und Peugeot