Opel: Preisssenkung für Autogas-Umrüstung ab Werk

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Opel senkt die Preise für die werkseitige Umrüstung auf Autogas. Für die technischen Modifikationen der Modelle Agila, Corsa, Meriva, Astra Caravan und Zafira verlangt die für Gasfahrzeuge zuständige Opel Special Vehicles GmbH ab dem 1. April noch 1.100 Euro statt bislang 2.200 Euro. So kostet der Agila LPG mit 48 kW/65 PS ab 14.360 Euro.

Für Jürgen Keller, den Geschäftsführer der Opel Special Vehicles GmbH (OSV), kommt die Diskussion um die hohen Treibstoffkosten gerade recht. „Preise bis zu 1,50 Euro pro Liter Super oder 1,25 Euro für einen Liter Diesel lassen viele Autofahrer nach Alternativen suchen“, erklärt er. Eine Möglichkeit, günstiger zu tanken, ist der Umstieg auf Autogas. Das kostet aufgrund der bis 2018 festgeschriebenen Steuervergünstigungen mindestens 70 Cent weniger als Superbenzin. Hinzu kommen Einsparungen bei der Kfz-Steuer, da die CO2-Emissionen bei Autogas geringer sind als bei Benziner.

Bis vor kurzem war die Umrüstung von Benzin-Fahrzeugen auf Autogasbetrieb eine Domäne von Werkstätten. Doch mittlerweile erkennen auch die Hersteller, dass sich mit Autogasfahrzeugen ab Werk Geld verdienen lässt. Für die Käufer liegt der Vorteil in einer umfassenden Herstellergarantie.

OSV verwandelt normale Serienfahrzeuge durch den Einbau eines zusätzlichen Tanks und durch einige technische Modifikation in LPG-Fahrzeuge. Das heißt, diese bivalent ausgelegten Autos können sowohl im Gas- als auch im Benzinbetrieb genutzt werden. Damit der Alltagsnutzen erhalten bleibt, findet der Gastank in der Reserveradmulde seinen Platz, oder er wird, wie beim Zafira, unterflurig angebracht. Das Kofferraumvolumen steht also ohne Einbußen zur Verfügung. Wert legt man bei Opel auf die Verwendung von speziellen Ventilen. Da der alternative Kraftstoff nicht die Kühl- und Schmierwirkung von Benzin hat, werden Einlass- und Auslassventile sowie die Ventilsitze des Motors speziell gehärtet und dadurch auf die höhere Verschleißbeanspruchung im Autogasbetrieb ausgelegt. So soll es auch bei Volllastfahrten nicht zur Überanstrengung der Zylinderkopfdichtungen kommen.

Die Fahrt im LPG-Fahrzeug ist dann völlig unspektakulär, man bemerkt zunächst keinen Unterschied zu einem herkömmlichen Benziner. Auch von Leistungsverlusten war beim Testauto, einem Corsa 1.4 LPG mit 65 kW/89 PS, nichts zu spüren. Einzig ein kleiner Schalter am Armaturenbrett zeigt an, dass man keinen gewöhnlichen Kleinwagen fährt. Der Schalter ermöglicht das manuelle Umstellen auf Benzinbetrieb. Normalerweise erledigt dies das System im Falle eines leeren Gastanks automatisch – auch während der Fahrt. Mit fast 6.000 Autogas-Tankstellen ist das öffentlich zugängliche Versorgungsnetz mittlerweile recht dicht geknüpft.

Für viele Interessenten rechnet sich der Umstieg schnell. Natürlich amortisieren sich die Kosten bei hohen jährlichen Kilometerlaufleistungen schneller als bei geringen. Trotzdem kann sich der Wechsel auf Autogas auch bei Kleinwagen lohnen, zumal, wenn die Einbaukosten günstig sind. Im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug rechnet sich die Anschaffung allemal.

Jürgen Keller geht von 5.000 Fahrzeugen aus, die OSV im Laufe des Jahres auf Autogas umstellt – davon macht der Corsa mit 40 Prozent den Löwenanteil aus, gefolgt von Zafira und Agila. Die Modelle Astra Caravan und Meriva laufen allerdings gerade aus. Doch für die neuen Generationen der beiden Fahrzeugreihen sind wie für den Insignia LPG-Versionen in Planung. Die OSV-Ingenieure treffen bereits die Motorenwahl für den LPG-Einsatz. Und diese werden dann auch, anders als noch beim Agila LPG und Corsa LPG, die Abgasnorm Euro5 erfüllen.

Text: Spot Press Services/em
Fotos: Opel

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