Jubiläum bei Volvo: Der PV36, das erste Fahrzeug der Marke mit einer gepressten Stahlblech-Karosserie, wird 75 Jahre alt.
Rückblick: Die Karosserie ruhte auf einem separaten Rahmen mit starken Querverstrebungen über einem relativ kurzen Radstand. Er verfügte über Einzelradaufhängung vorne und war mit einem Sechszylinder-Motor (3,6 Liter Hubraum) ausgestattet, der rund 80 PS leistete. Die Scheinwerfer waren in die Kotflügel integriert. Der Kühlergrill stand nicht, wie bei anderen Volvo Modellen, für sich allein, sondern folgte dem Verlauf der Fahrzeugfront. Die vorderen Kotflügel standen von der übrigen Karosserie ab. Die Bezeichnung PV36 unterscheidet sich von der logischen Nummerierung der anderen Volvo Modelle. Sie sollte symbolisieren, dass „das Automobil der Zukunft bereits da ist. Gemeint war damit: im Jahr 1935.
Der PV36 kostete bei seiner Einführung 8.500 Schwedische Kronen, das waren zwei- bis dreitausend Kronen mehr als andere Volvo-Modelle. 5.000 und 6.000 Kronen. Seinen Spitznamen Carioca bezog das Modell von jenem Tanz, der erstmals 1936 in dem Hollywood-Film „Flying down to Rio mit Fred Astaire und Ginger Rodgers gezeigt wurde. Es war der erste Film, in dem beide gemeinsam auftraten. Bei diesem leidenschaftlichen Tanz aus Mittelamerika berühren sich beide Tänzer immer wieder mit der Stirn. Carioca ist zugleich auch der offizielle Spitzname der Bewohner von Rio. Da Volvo den Export nach Brasilien bereits 1933 startete, kann man vermuten, dass Carioca als Flirt mit dem brasilianischen Markt gedacht war, und der Name eher mit den Bewohnern von Rio als mit dem Tanz assoziiert werden sollte. Tatsächlich gelangten einige Cariocas auch auf den brasilianischen Markt.
Einer der PV36 wurde von Gustaf Larson gefahren, einem der Volvo Gründer. Das Fahrzeug befindet sich noch immer in Privatbesitz und ist im Original-Zustand. Zudem kaufte die schwedische Polizei 18 Fahrzeuge für den Streifendienst. Im Herbst 1938 wurde der letzte PV36 Carioca verkauft. Heute existieren insgesamt weniger als 25 Exemplare des Volvo PV36 in unterschiedlichem Erhaltungszustand, die meisten davon befinden sich in Schweden.
Quelle: Volvo