Liebe Leserinnen und Leser von www.kues.de,

Meldungen und Nachrichten – nicht nur aus dem Automobilbereich – nach ihrer Bedeutung und Aussagekraft für die Allgemeinheit zu werten, das ist eine der Hauptaufgaben von Medien aller Art. Seien es nun gedruckte Zeitungen oder Journale, Hörfunk, Fernsehen oder Internet-Portale. Dabei ist es für diejenigen, die eine Flut von Neuigkeiten zu begutachten und zu bewerten haben, nicht immer ganz einfach, subjektive und objektive Ansichten richtig gegeneinander ab zu wägen. Für mich kam die Meldung dieser Woche bereits sehr früh, weil sie einen Mann betraf, dem ich in vielen Jahren journalistischer Tätigkeit immer wieder gern begegnet bin und mich mit ihm unterhalten habe.

Es geht um den spanischen Rallyefahrer Carlos Sainz, der sich zu Wochenbeginn mit dem Sieg bei der Rallye Dakar – wie er selbst sagte – einen Traum erfüllte. Egal bei welcher Gelegenheit, sei es nun bei einem Lauf zur Rallye-WM oder in irgendeinem Camp einer Offroad-Veranstaltung: Sainz war immer einer, der die Spuren und Zeichen seiner Herkunft und seine außerordentliche Fähigkeit, ein Auto in allen nur denkbaren Extrembereichen erfolgreich zu manövrieren, miteinander verbinden konnte. El Matador entstammt einer angesehenen spanischen Aristokratenfamilie. Die Mitglieder seiner Familie gehören zu den profiliertesten Juristen des Landes und stehen dem Königshaus Bourbon auch persönlich sehr nahe. Das alles merkte man dem eloquenten und redegewandten Rallye-As mit jeder Faser an. Sainz ist ein Mann, der dem harten und mitunter auch brutalen Rallyegeschäft gerade im Offroad-Bereich eine pittoreske und angesehene wie anspruchsvolle Note verleiht, die dieser knallharten Szene nur gut tut.

Doch Sainz ist nicht der einzige Mann aus dem Automobilbereich, der in der vergangenen Woche im Focus der Öffentlichkeit stand. VW-Chef Martin Winterkorn wurde vom Fachmagazin Horizont zum Unternehmer des Jahres gekürt. Eine weitere Ehrung, nämlich die Verleihung des Persönlichkeitspreises des ADAC, erhielt der ehemalige BMW-Vorstands-Vorsitzende und jetzige Chef des Linde-Konzerns, Wolfgang Reitzle. Die beiden promovierten Ingenieure Winterkorn und Reitzle stehen stellvertretend für jene Köpfe in den Chefetagen, die über den Tellerrand hinaus denken und nicht nur die Gewinnmaximierung als einziges Ziel ihres Unternehmens ansehen. Reitzle hat sich schon in seiner Münchener Zeit als Visionär in Sachen Wasserstoff-Fahrzeuge hervor getan und diese Anstrengungen bei Linde weiter voran getrieben. Ich glaube fest daran, dass wir in fünf bis zehn Jahren viele Serienfahrzeuge sehen werden, die mit Wasserstoff betrieben werden, sagte der smarte Vorstandschef, gerne auch als Errol Flynn des Managements bezeichnet, bei der Preisverleihung.

Sainz, Winterkorn, Reitzle: drei Männer, drei Namen, die in der vergangenen Woche für Schlagzeilen im Bereich des Automobils gesorgt haben. Es sind die führenden Köpfe, die nicht nur Denkanstöße geben, sondern auch dafür sorgen, dass diese Visionen in die Tat umgesetzt werden. Solange wir diese Persönlichkeiten in den Denkfabriken der Autohersteller, der Entwicklung, aber auch im harten extremen Wettbewerb haben, braucht uns um die Zukunft der persönlichen Mobilität eigentlich nicht bange zu sein. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob das Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor, einem Vollhybriden oder einem Wasserstoff-Antrieb ausgestattet ist.

Aus dieser Erkenntnis heraus wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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